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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1962/0122
in Form kurzer Regesten von 862, der Schenkung Ludwigs des Deutschen an seinen
Sohn Karl, bis zum Beschluß des Gemeinderats vom 2. Februar 1962 führt, die
1100. Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes festlich zu begehen
. — In der kurzen Zeit seit Februar bis zum Juli d. J. wurde der gesamte Text
der Festschrift geschickt zusammengestellt: der Herausgeber läßt einen früheren
Unterlehrer aus dem Jahre 1868 über „Sexau und seine Ortsteile" berichten: soviel
hat sich seitdem nicht geändert, daß die Einwohner in dieser Schilderung ihr Dorf
nicht wiedererkennen würden und vergleichen könnten, was damals anders war.
Kurze Bemerkungen über die Standesbücher, den Bürgermeister, die Bediensteten
und die Aufgaben der Gemeinde sind eine nützliche Belehrung der Jugend. Die
Sexauer Geschlechter sind in knapper Übersicht zusammengestellt, zwei der wichtigsten
, die Wolfsperger und die Schwab, werden besonders behandelt. Ein Schwab
gehörte zu den 1812 in Rußland vermißten badischen Offizieren. Sein Feldpostbrief
vom 2. Oktober 1812 ist hier abgedruckt. Einen Einblick in die landwirtschaftlichen
Verhältnisse des Dorfes gewähren die „Memorabilien des Pfarrers Bender" aus den
Jahren 1833 bis 1835. Der Schloßberg mit der Silberschmelze und der Holzmühle ist
wiederum mit den Worten des Unterlehrers Stulz von 1868 geschildert. Weitere kleine
Darstellungen behandeln die von der Amalienstiftung errichtete Ziegelhütte und ihre
Geschichte, den großen Prozeß um „den Grün" (bei dem sich 1792 bis 1805, wie auch
in anderen badischen Gemeinden gerade um diese Zeit, Bauern und Taglöhner
gegenüberstehen), die Dorf linde, „d'r Schübesunndig" und die Volksschule; ein
größerer Abschnitt schildert Kirchspiel, Kirche und kirchliches Leben. Aufnahme fand
auch ein Aufsatz von G. Ehwald über die Hochburg, die bis 1931 zur Gemarkung
Sexau gehörte und deswegen von den Einwohnern des Dorfes als „ihre Burg" betrachtet
wird. Einige Volkssagen um die Hochburg schließen sich an. Der Bericht über
die Räumung von Tennenbach und die Überführung der Gebeine des Grafen Egon I.
von Freiburg und des Markgrafen Otto nach Freiburg wecken die immer wieder
schmerzliche Erinnerung daran, daß das alte Kloster nicht mehr steht. Die Schilderung
der Sexauer Vereine ist in dieser Chronik recht an ihrem Platze. Die letzten
Seiten des Buches gehören den Gefallenen und Vermißten der beiden Weltkriege
und der Einweihung der Kriegergedenkstätten. Das abschließende Literaturverzeichnis
läßt erkennen, wie sorgsam das Buch trotz aller Zeitnot in allen seinen Kapiteln
erarbeitet wurde. Besonders anzumerken ist aber die sorgfältige und reiche Bebilderung
des Buches; eine ganze Reihe guter Aufnahmen stammen von Pfarrer Albert.

M. Wellmer

Fritz Schülin und Albert Eisele, Efringen-Kirchen, Beiträge zur Orts-, Landschaftsund
Siecllungsgeschichte. (Freiburg) 1962, 501 S.

„Im Miniaturbild des Dorfgeschehens begegnet der aufgeschlossene Heimatfreund
den großen und kleinen, oft unscheinbaren Bedingtheiten im schicksalhaften Wechsel
einer größeren Heimat", sagt Schülin in seinem Geleitwort. Das „Miniaturbild"
herrscht vor in der grundlegenden Erörterung über die Landschaft (Dr. O. Wittmann),
Siedlungs- und Ur- und Frühgeschichte (H.Schäfer). Glücklicherweise wurde hier
einmal auf den europäischen Rahmen und auf weltgeschichtliche Perspektiven verzichtet
und dargestellt, was an Funden aus Ur- und Frühgeschichte auf der eigenen
Gemarkung zu verzeichnen ist. Basel ist mit seiner Umgebung mit vollem Recht in
die Erzählung der politischen Geschichte einbezogen, im übrigen wird aber auch hier
nur das Notwendigste über die einzelnen Herrschaften, Reformation und Bauernkrieg
gesagt, und je mehr der Bericht fortschreitet, um so mehr wird aus dem Buch
ein sehr genauer Bericht über die Verhältnisse in den Dörfern Efringen und Kirchen
und ihrer Mark, über Häuser und Besitz, alte Abgaben und deren Ablösung, wobei
erfreulicherweise immer versucht wird, alte Größenvorstellungen von Flächen und
Geldbeträgen mit modernen Begriffen zu klären. Es ist unmöglich, in Kürze alle

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