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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0035
„Wenn der große Fruchtzehnd nicht verliehen wird50, so hat gräfliche
Herrschaft Tübingen (= Lichteneck) und Gotteshaus Ettenheimmünster solchen
Zehndten zu Riegel in ihren Gasten einzuführen und ausdröschen zu
lassen. So werden Jahrs durch einen bedingten Sehen renmeister Stroh und
Heiben verkauft. Was über notwendige Ausgaben als Rest bleibt, wird ver-
mög obgedachtem Urbars abgeteilt und durch den Scheurenmeister verrechnet
" (1575, 1715).

Es folgen einige Beispiele vom Großzehnten in Riegel und,
was nach den nötigen Abzügen und Unkosten die Herrschaft Lichteneck (L)
davon erhalten hat:

F r u c h t z e h n t

Jahr 1440: durchschnittlich 214 Mut, davon L 40 Mut,
Jahr 1628: halb Weizen, halb Roggen.

Roggen: 285 Mut, davon L 28 Mut, da nur 148 Mut zur Verteilung übrigblieben
.

Weizen: 109 Mut, davon L 20 Mut 2 Sester
Gerste: 120 Mut, davon L 22Va Mut
Haber: 120 Mut, davon L 22V2 Mut
Stroh: 2800 Wellen, davon L 525 Wellen.

Weinzeh. n t

Jahr 1440: 32 Saum, davon L 6 Saum,

Jahr 1626: 26 Saum 4 Viertel, verteilt 11 Saum,

davon L 2 Saum 18 Viertel.
Jahr 1656: 30 Saum, verteilt 28 Saum,

davon L 5 Saum 5 Viertel.
Jahr 1677: 116 Saum 16 Viertel, verteilt 110 Saum 18 Viertel,
16 Saum 8 Viertel

Rotwein, davon L mit Quint 4 Saum 6 Viertel.

Während es im Jahr 1679 nur 30 Saum und 1687 nur 12 Saum Zehntwein
ergab, war das Erträgnis für 1701: 93 Saum. Zum Vergleich führen wir auch
noch die drei vorzüglichen Weinjahre an: 1728 mit 213 Saum, 1729 mit
187 Saum und 1730 mit 128 Saum Zehntwein57.

An L ä m m er- u n d Hanf ze h n t hatte Lichteneck schon 1571 und später
den vierten Teil und Ettenheimmünster ein weiteres Viertel. Die andere LTälfte
des Hanf- und Lämmerzehnten, wie auch der gesamte Kleinzehnte (von Heu,
Stupfeiniben u. a.) gebührte dem Pfarrer von Riegel. Der ganze Ort war
auf der nordwestlichen Seite von Hanfländern umgeben. Wie sehr die Schaf-
/nehi (-inst blühte, geht schon daraus hervor, daß man dem westlichen Dorftor
den Namen „Schäfertor" gab, weil der Schafhirte mit der Herde dadurch
den Weg zur Schaf weide, heute noch die Flur „Schaf läger" genannt, nahm.
Doch die Schafzucht ging in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sehr
zurück. Die Teilung der Lämmer unter die drei Zehntberechtigten geschah
jedes Jahr auf Karfreitag. Mit dem Hanfzehnten wurde durch gegenseitige

■r>6 Das Urbar von 1715 bemerkt, daß der Fruclitzelint seit etlichen Jahren nicht mehr ausgeglichen worden ist.
ö" K Bcrain Nr. 6927.

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