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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0039
Herrschaft Riegel mit der halbzerfallenen Burg im Jahre 1381 an die Malterer
ischen elf Erben als Gemeine Teilherrschaft übergegangen war, nahm
Heinrich von Blumeneck (f 1425), nachdem er von seinen beiden ledig
verstorbenen Brüdern Rudolf und Otto deren Ortsanteile erworben hatte,
in Riegel seinen Wohnsitz und baute aus den Trümmern der Burg am Ostende
des Dorfes, am Ufer der Elz ums Jahr 1410 ein Wasserschloß.
Seine Nachkommen: Engelhard (f 1467), Jakob (f 1481), Sebastian (f um 1549),
Michel von Blumeneck (f 1595), besäße]! es und bewohnten es auch bisweilen,
bis nach des letzteren Tode es durch Erbschaft an den Schwiegersohn Jakob
von Ratsamhausen und schließlich durch Kauf an Wilhelm Dietrich von
Ratsamhansen überging. Im Schwedenkrieg ging das Schloß in Flammen auf.
Generalmajor Schütz, der den „Aschenhauf" mit seinen Gütern und Rechten
im Jahre 1651 kaufte, baute das Schloß in kleinerem Umfang und in bescheidener
Form notdürftig wieder auf.

An das Schloß reihten sich Wirtschaftsgebäude an, wie Badstube, Pferdestallungen
, Scheuern und Viehhaus, und zwar so, daß sie rechtwinkelig auf
drei Seiten den Schloßhof, auch Zwingelhof genannt, umschlossen. In dem
Haus des Schreiners Artur Vogele in der Leopoldstraße mit seinem geschweiften
Giebel und seinem barocken Portal mit Oberlichtgitter dürften
wir noch einen Teil des Schlosses vor uns haben.

Doch am 1. Januar 1661 ging das Schloß mit dem Trotthaus, drei Gärten,
zwei Steingruben und vielen Gütern, nämlich 167 Juchert Äcker, 56 Juchert
Matten, 14 Sester Hanfländer, 8V2 Juchert Reben, 21 Juchert Stauden, dazu
ein Ortsanteil und die Zehntquint käuflich auf J o h a n n Hei n rieh v o n
Garnier über. Dieser Freiherr bewohnte nur selten das Schloß, da er fast
immer von Riegel fern war. Von 1665 ab gebrauchte es seine hinterlassene
Witwe, die Gräfin Maria von Thun, bis sie es im Jahre 1673 zugunsten ihres
Stiefsohnes Leopold LTeinrich von Garnier, aufgeben mußte.

Als dieser Freiherr im Jahre 1679 im Schloß Riegel Wohnung genommen
hatte, kam ihm das eilig und dürftig aufgeführte Gebäude doch als zu klein
und zu armselig vor. Er faßte darum bei seiner Verheiratung mit Katharina
Elisabeth geb. Freifrau Brasikan von Emerberg den Entschluß, etwas abwärts
u nd näher der Elz zu auf den Platz, wo bisher das Viehhaus stand, ein neues,
größeres und schöneres Schloß zu bauen, das die Front gegen den Hof und
hinten längs der Elz einen Park haben sollte. Man ging gleich 1683 oder 1684
ans Werk, 1687 stand der Rohbau, doch die Inneneinrichtung vereitelten Kriege
u nd derKanf des sogenannten Schwendischen Hofes in Freiburg. Erst nach dem
Tode des Leopold Heinrich von Garnier (f 1721) wurde das neue Schloß durch
die Grafen von Schauenburg und die Prinzessin Elisabeth von Baden-Baden
ausgebaut. Es ist heute in dem langen Gebäude, das als Kaplan ei, Gemeindehaus
und als Wohnung für die Familien Gschwend und Rombach dient, noch in
etwa erhalten1'1.

Im Garnierischen Urbar vom Jahr 1715 ist das ganze Schloßanwese n
folgendermaßen beschrieben : „Die Herrschaft Lichten eck hat im Flecken
Riegel ein Schloß unter einem guten Ziegeldach, inwendig aber unausgebant.
Bei diesem Schloß ist unter einem Ziegeldach eine Trotten, wobei ein kleines
Obstkellerlein. Gegen dem Schloß über befindet sich ein langes Gebäu, wozu
Burg, allem und neuem Schloß, siehe Futterer, Die Freiherren v. Garnier . . ., in Schauins-
Land 67, 103/113.

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