Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 1 Reste der Westwand der hochmittelalterlichen Kirche.

(Foto Bank, Kirchzarten)

5 cm dicker Estrich zum Vorschein, — der fünfte also. Er war offenbar auf
dem ursprünglichen Boden aufgestampft. So ergaben sich also fünf Fußbodenschichten
untereinander im Kirchenareal der Zeit vor 1675.

Etwa 22,25m von der jetzigen Westwand entfernt, d.h. etwa 12,75m östlich
der alten wiederaufgefundenen Westwand, brachen die Fußbodenschichten
ab; lockere Erde zeigte sich. Zumal über dieser eine etwa 2 m lange, 1,30m
breite und 0,25 m dicke Sandsteinplatte lag, war eine späte Grablege zu
vermuten. In einer Tiefe von 1,30 m fanden sich (auf der südlichen Seite) auch
die Überreste eines 1,30 m langen und 0,35 m breiten Holzsarges, dessen Inhalt
bis auf Teile der Schädeldecke restlos verwittert war. Daneben scheint noch
(auf der nördlichen Seite) ein zweiter Sarg beigesetzt gewesen zu sein; er
wurde nicht aufgedeckt. — 24,8 m östlich der heutigen Westwand stieß man
auf ein pfeilerähnliches Fundament von 1 X 1 m in unbehauenen Steinen. Es
reichte noch weiter als die hier gegrabenen 1,30 m in die Tiefe. Unmittelbar
südlich davon war eine weitere Bestattungsstelle festzustellen. Nördlich von
ihr konnte man hingegen wieder den Verlauf der beiden obersten Fußbodenschichten
sehen, während die unteren Lagen fehlten; — ein Zeichen dafür, daß
dieses Fundament erst vor der Auflage der beiden obersten Schichten eingelassen
wurde. Zumal es in der Mittelachse des 1505—1510 erstellten Baues
sitzt, ist eine Beziehung zu dieser Bauzeit offensichtlich. (Vielleicht stand hier
einmal ein massives Steinkreuz ähnlich wie heute noch in Maulbronn).

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