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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0065
Nicht allzu lange blieb der Besitz in Händen der Grafen. Im Zuge des Ausverkaufs
ihrer Güter und Rechte, der durch das 14. Jahrhundert geht, ist auch
die Burg Zähringen wieder veräußert worden. Der Käufer war der Freiburger
Schultheiß Schnewelin Bernlapp, der im Jahre 1327 die Burg erwarb, dazu
das Dorf gleichen Namens sowie die Dörfer und Täler Gundelfingen, Holdental
, Wildtal und Reute. Solange die Veste noch stehen sollte, sind die Schnewelin
Bernlapp dort Besitzer oder Mitbesitzer geblieben, und der Stamm der
Nachfolger des Schultheißen nannte sich Schnewelin Bernlapp von Zähringen.

Zu Anfang des 15. Jahrhunderts hatte auch der Bollschweiler Zweig der
Familie Schnewelin Anteile an der Burg. Im Jahre 1422 aber, als Konrad
Bernlapp von Zähringen starb, hatte er diese Anteile wieder durch Tausch
erworben und war alleiniger Besitzer - - bis auf ein Vierteil, das seit einiger
Zeit in markgräfliche Hände übergegangen war. König Sigismund hatte im
Jahre 1420 dem Markgrafen Bernhard von Baden gestattet, die Veste Zähringen
als alte Reichspfandschaft zu lösen, und konrad Bernlapp mußte ihm schließlich
ein Viertel vom Schlosse und seinen Zugehörungen überlassen (1422)11.

Unter den Nachkommen Konrads trat wieder mannigfache Zersplitterung
des Besitzes ein, die sich nicht in allem festlegen läßt. Der Enkel Konrads,
Arbogast Schnewelin von Zähringen, besaß im Jahre 1502 nur ein Viertel des
Besitzes, das er in diesem Jahr an den Kanzler Konrad Stürzel von Buchheim
um 70 Gulden verkaufte.

Ein weiteres Besitzviertel war durch Ursula, die Schwester des Arbogast,
an deren Gemahl Georg von Blumeneck und nach dessen Tode an die Söhne
Melchior und Balthasar von Blumeneck gekommen. Balthasar verkaufte seinen
Anteil, der als ein Achtel des Gesamtkomplexes bezeichnet wird, im Jahre 1507
an den Markgrafen Christoph von Baden, der nun zusammen mit dem früheren
markgräflichen Anteil insgesamt drei Achtel besaß. Melchior dagegen
entäußerte sich seines Achtels erst im Jahre 1519 durch Verkauf an die Stadt
Freiburg12.

Das letzte Viertel gehörte schon 1443 dem Peter Schnewelin zum Wiger und
seinen Brüdern Erasmus und Jakob. Es begriff das Dorf Zähringen, das seither
von dem Schloß dauernd getrennt geblieben ist.

Die Veste Zähringen ist wohl niemals eine besonders große Anlage gewesen
. Die Bedeutung der Anteilhabe an ihrem Besitz liegt überwiegend bei
den Gütern und Rechten, die als ihr Zubehör betrachtet worden sind. Der
Idealteilung der Burg hat mehr und mehr eine Realteilung ihrer Pertinenzen
entsprochen. Nach der letzten Zerstörung, die wohl der Bauernkrieg brachte,
sind die früheren Zugehörungen völlig selbständig geblieben. Von der Burg
ist seit der zweiten Hälfte, des 16. Jahrhunderts nur noch im Zusammenhang
mit dem Wald als von dem „alten Schlosse" in den Berainen die Rede.

Ob die Erbauung der Burg und ihre Bedeutung mit den umliegenden Bergwerken
, deren damalige Ergiebigkeit wir nicht kennen, enger in Zusammenhang
zu bringen ist, bleibt ungewiß.

Durch die Söhne Landgraf Albrechts von Thüringen, die Neffen Kaiser
Friedrichs IL, wurden im Jahre 1273 zusammen mit dem anderen Reichsgut,
das um die Burg Zähringen lag, auch „Güter im Wildtal" an das deutsche
Ordenshaus in Freiburg gegeben11'. Doch hat dieses, wie auch anderwärts,

11 Schoepflin, Hist. Zaringo-Badensis 6, 120 u. 123

12 S c h o e p f 1 i n 7, 22 — Albert, S. 41.

13 Hef cle, Freib. Urk.-Budi 1, 247.

— Albert in: Z. d. Freib. Gesch.-Vereins 28, 36f.

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