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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0122
unserer Gegend begütert war. Bader stützte sich offensichtlich auf ein altes
K 1 o s t e r s i e g e 1 v o n St. M argen, dessen Stock noch im Gen.-Landesarchiv
in Karlsruhe vorhanden sei. Es ist sowohl in „Hohenzollerische Forschungen
"32, als auch von L. Schmid abgebildet33.

Dieses Siegel zeigt den Stifter kniend mit dem hohenbergischen weiß-roten
Wappenschild vor sich, wie er der Gottesmutter mit Kind eine Kirche übergibt
. Die Umschrift des von L. Schmid um 1220 datierten Rundsiegels lautet:
„+S. CONVENTVS. CELLE. SCE. MARIE. I. NIGRA. SILVA". Über dem Stifter
ist im Siegelfeld nachträglich hineingezwängt: „BRVNO.D.HOHENBERG
. FVNDATOR" (Bruno von Hohenberg, Gründer)34.

Nun will dieser Latbestand nicht viel bedeuten bei dem erst etwa drei bis
vier Menschenaltern nach der Gründung angefertigten Siegel, das aus der
Zeit stammt, in der tatsächlich die Grafen von Hohenberg vom Stamme Zollern
die Schirmvögte des Klosters waren! Die Grafen von Hohenberg haben damals
wohl Bruno für einen der ihren gehalten, wenn auch nur eine
Verbindung durch Frauenseite von Brunos Bruder Adalbert zu ihnen bestanden
haben wird. Tatsächlich sind die Grafen von Llohenberg seit 1170
bei uns festzustellen, nämlich die Brüder Burkart und Friedrich als LIerren
zu Haigerloch, deren Vater aber urkundlich nur als Graf Burkart von
Zollern (1125—1150) ausgewiesen wird35.

Von den alten Haigerlocher Grafen kennt man nur Adalbert (ca. 1080—1096)
mit seinem Bruder Bruno (1096—1125), dem Gründer von St. Märgen. Dann
den vermutlichen Sohn Adalberts, Graf Wezel I. (1118—1125), der als
Gerichtsvogt Brunos uns oben begegnete. Ferner einen vermutlichen Enkel
Adalberts: W e t z e 1 II. (1133—1162) und dessen Sohn Adalbert (1141 bis ca.
1150). Mit Wetzel II. wird die Familie um 1162 erloschen sein30.

Nach Jänichen hat Graf Adalbert I. von Haigerloch vor 1080 seine Rechte
auf einen Hof zu Hallau bei Schaffhausen um 120 Pfund Pfennige ans Kloster
Allerheiligen in Schaff hausen abgetreten37. Laut Gallus Oeheim habe Herzog
Berthold von Zähringen schon 1079 die Burg Wiesneck einmal zerstört gehabt.
Der Stifter Bruno besaß auch die Pfründe des Propstes zu St. Servaas
in Maastricht. Zwischen Juli und September 1122 trat er vom Kanzleramt
zurück, oder wurde entlassen, gab auch die Maastrichter Pfründe auf38, wogegen
er das Propstamt in Straßburg behielt. Trotz der bewilligten freien
Vogtwahl blieb die Vogtei von St. Märgen später erblich im Geschlechte der
Hohenberger, bis Graf Albrecht am 23. Januar 1293 die Vogtei über das Kloster
mit der Herrschaft Wiesneck und allem dortigen Besitz an den Freiburger
Bürger Burkart Turner um 1020 Mark Silber verkaufte30.

32 Hohenzollerische Forschungen von Stillfried und Märcker, Berlin 1847, Siegelanhang Nr. 1.

33 Seil ni i d , L., a. a. O., S. 268 (nach der Stammtafel).

34 Merkwürdigerweise heißt es in der Verkaufsurkunde vom 23. Januar 1293 vom Konvent: „er habe kein
Siegel und begnüge sich mit dem des Abtes Konrad". Dieses zeigt diesen vor Maria kniend, die statt
des Jesuskindes ein Budi trägt und dem Abte den Stab reicht (Mon. Hohenbergica I, 1862, S. 107, Nr. 135).
Wo war damals das runde Konventsicgel mit dem Gründer Bruno? Sollte es erst später hergestellt
worden sein, was stilistisch möglich scheint? Ob ältere Abdrücke des Stockes nachzuweisen wären?

35 Schmid, L., a. a. O., S. 267, und Jul. Großmann, Genealogie des Gesamthauses Hohenzollern,
1905. Der Vater Burkart mag eine Erbtochter von Haigerloch geehelicht haben, aber nicht die sagenhafte
N. von Stahla!

36 S cli m i d , a. a. O., mit den entsprechenden Änderungen, die durch Jänichens Forschungen im
Hohenzollerischen Jahresheft 1961 nötig geworden sind.

3T Siehe Noten 36 und 25.

38 Hohenzollerische Jahreshefte 1961, S. 15.

39 „Monumenta Hohenbergica" 1862, S. 26, Nr. 47, und S. 106, Nr. 135.

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