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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0089
der nachmalige mit den großen Arkaden wiederhergestellt werden sollte,
wurde nach dem vom Denkmalamt aufgestellten Sitzungsprotokoll offengelassen
. Hier sollte nach Herausnahme der Vermauerungen erst an naturgroßen
Modellen eine Entscheidung gefunden werden. Einigung wurde nur
in kleineren Fragen erreicht. Eine zweite Besprechung der Sachverständigen
fand nicht statt, und der Versuch mit den Arkadenmodellen unterblieb zum
Schaden der Rekonstruktion, fch selbst habe in dieser Besprechung die Ansicht
vertreten, daß die Arkadenreihe unter Verzicht auf die großen Bögen
wieder ganz aufgebaut werden müsse, und habe das entsprechende Vorhaben
des Denkmalamtes begrüßt, weil es von jeher meiner Auffassung von
der hier sich stellenden Aufgabe entsprochen hatte. Allerdings habe ich den
ersten Gedanken des Denkmalamtes, unter die großen Bögen Arkaden zu
setzen, die kleiner gewesen wären als die ursprünglichen, von vornherein
abgelehnt. Man hätte damit zwar das Abfangen des über den großen Bögen
liegenden Mauerwerks und Eingriffe in die Bögen selbst vermeiden können,
hätte aber auch einen neuen Rhythmus in das Bauwerk gebracht, der keinem
historischen Befund entsprochen hätte. Es wäre eine Denkmalpflege der
halben Maßnahmen geworden — bekanntlich die schlechteste, die man sich
denken kann. Ich halte es auch heute noch für ein Verdienst Hesselbachers,
daß er den vom Standpunkt einer modernen Denkmalpflege zunächst befremdenden
Gedanken eines Wiederaufbaus der Seitenschiffe aufnahm und
mit Zähigkeit durchführte. Vielleicht wäre es aber in einem Rechenschaftsbericht
auch richtig gewesen, die andersartigen Vorschläge von Schlippe
und Gruber abzubilden, als einen Beitrag zur Geschichte der Planung und
als Vergleichsmaßstab zu dem schließlich Erreichten (Abb. 1—3).

Unter den um den Bau verdienten Persönlichkeiten vermißt man in der
Aufzählung Hesselbachers vor allem den Namen des Sulzburger Bürgermeisters
E. A. Hochstätter, der durch Jahre hindurch energisch für die
Fertigstellung der Kirche eintrat und dem es in erster Linie zu danken ist,
wenn der Aufbau der Seitenschiffe aus Hausteinen ausgeführt werden
konnte, weil er dafür sorgte, daß das notwendige Material gerade noch
rechtzeitig und in ausreichender Menge zur Verfügung stand. Auch Professor
Georg Le wen ton, Karlsruhe, wäre zu erwähnen; durch sein
statisches Gutachten war es möglich geworden, die von der ausführenden
Baufirma aus Gründen der Sicherheit geforderte und vom Denkmalamt zur
Sicherung des Kryptengewölbes vorgesehene Stahlbetonplatte aus der Planung
zu eliminieren und die Krypta in einer das alte Bau gefüge und die
alte Form nicht tangierenden Weise zu sichern. Für selbstverständlich müßte
man es auch halten, daß die wichtigsten der ausführenden Firmen mit
Namen genannt worden wären, so vor allem die Firma Brenzinger&Co.;
sie ist zwar — wie auch ich - - schon vor der Vollendung des Rohbaues ausgeschieden
, die schwierigen und verantwortungsvollen Arbeiten der Sicherung
des Turmes und der Auswechslung der großen Arkadenbögen ohne
größere Eingriffe in den Bestand und ohne jeden Zwischenfall ist aber
immerhin ihr und ihren erfahrenen Facharbeitern zu danken.

Die Ausführungen über die Baugeschichte der Kirche und ihre Wiederherstellung
leitet Karl List mit einem in diesem Zusammenhang unnötig
weit ausholenden Kapitel über das Stifter geschlecht ein. Hier
werden alle Haupt- und Staatsaktionen im südwestdeutschen Grenzraum

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