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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0014
Rheinübergang bei der Burg Sponeck. Ganz isoliert bleiben im Ostteil des
Landkreises zwei römische Gebäude auf dem Gelände von Tarodunum.

Was sich an römerzeitlichen Straßen tatsächlich aufweisen läßt, ist bisher
ebenfalls wenig. Von Tarodunum aus mag ein Verkehrsweg, der den Breisgau
mit der Baar verknüpfte, über den Schwarzwald geführt haben; eine fahrbare
Straße, das heifit ein Strafienkörper mit steinernem Unterbau, ist nicht nach
gewiesen. Nur in Tarodunum fand sich 500 Meter östlich der römischen Gebäude
eine Steinsetzung aus Gerollen, die ungefähr in Richtung auf das Osttor
der Wallanlage führt und vielleicht als römisch betrachtet werden kann13.

Entsprechend der Nord-Süd-Strafie auf dem linken Rheinufer hat man
gern auch eine ebensolche auf der rechten Flufiseite annehmen wollen, die also
Äugst mit Riegel, wenn nicht gar mit Offenburg und Baden-Baden verbunden
hätte. Auf dieser Linie, am Schönbergfufi zwischen Wolfenweiler und Frei-
burg-St. Georgen, wo man schon im Jahre 1907 in drei Meter Tiefe einen alten
Strafienkörper angegraben hatte, wurde 1935/36 ein solcher auf 40 Meter Länge
in derselben liefe &tigeschnittcu; Er zieht von Süden nach Norden. Auch an
der Straßengabel von St, Georgen nach Basel und Breisach soll (1928) in einem
Meter Tiefe „Strafienpflaster" in Erscheinung getreten sein. Die weitere Fortsetzung
der hier nur zwei Meter breiten Straße, die etwa von Krozingen her
kommen wird14, ist ungewiß. Durch das sumpfige und unbewohnte Mooswaldgebiet
auf Riegel zu wird sie sicherlich nicht geführt haben15, eine nordöstlich
und nördlich weiterverlaufende Schwarwaldrandstraße ist nicht nachweisbar
und wenig wahrscheinlich. Es bliebe noch die Richtung auf Tarodunum als
Endpunkt der Straße, wenn dessen römerzeitliche Bedeutung nur etwas stärker
ins Auge fiele, was bisher nicht der Fall ist.

Auf besser gesichertem Boden steht die Kenntnis über den Strafienverlauf
im Bereich des westlichen und nördlichen Kaiserstuhls. Hier ist ein von Riegel
dem Nordfufi des Gebirges nach Westen folgender Strafienkörper nachgewiesen,
der auf der Gemarkung Leiselheim das Freiburger Kreisgebiet betritt und zu
dem Rheinübergang nördlich des Burghügels der Sponeck führt. Er erwies
sich bei Leiselheim als nahezu 0,5 Meter mächtige Schüttung aus Rheinkies und
besitzt eine Breite von vier Metern. Eine weitere Straße, die am Rheinübergang
bei Breisach beginnt und über Oberrotweil und Bischoffingen verlaufend
in Leiselheim auf die Riegeler Straße trifft, ist als wahrscheinlich anzunehmen.
Schon 1890 will man bei Oberrotweil und 1912 bei Bischoffingen auf sie
gestoßen sein10. Von Breisach, dessen Felsen ein spätestens im 4. Jahrhundert
nachweisbares Kastell trug, wird jedenfalls eine Straße ausgegangen sein, und
die vergleichsweise zahlreichen Funde römischer Kulturreste gerade zwischen
Achkarren und Bischof fingen werden ihr diese Richtung weisen, die sodann in
die Straße nach Riegel, dem bedeutendsten oder gar einzigen Vicus der Gegend,
mündet. Über Straßen, die von Breisach aus in anderer Richtung ostwärts
führten, ist bisher nichts bekannt.

ls G. Kraft und R. Halter in Bad. Fb. 13, 112. — F. Fischer ebd. 22, 45.

14 Staatl. Amt für Ur- und Frühgesch. Frbg., Ortsakten St. Georgen. Unmittelbar südlich von
Norsingen wurden 1944 unter der Reichsstraße zwei weitere Straßenkörper festgestellt, doch
fanden sich keine datierenden Merkmale. „Der Verlauf der römischen Straße bleibt daher
offen", Kimm ig in: Bad. Fb. 18, 308.

15 Eine Straße von Basel nach Riegel hat H. S toll in Bad. Fb. 18, 108, angenommen.

16 Bad. Fb. I. 164; IL 243 f.; 18, 302.

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