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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0271
Unterstellung an Basel keinen Einspruch erhob — wir werden sehen, daß er
in diesen Tagen mit Birchtilo beim König war , müssen besondere Umstände
diese wahrscheinliche Unterstellung an Basel begünstigt haben, so daß dem
König und dem Bischof die Entfremdung von der Diözese Konstanz natürlich
erschienen sein muß. Das Abhängigkeitsverhältnis von Basel geht auch daraus
hervor, daß später der Bischof von Basel das Visitationsrecht über Sulzburg
von St. Blasien abzieht, weil die mit ihm verfeindeten Zähringer das Vogtei-
recht über St. Blasien erhielten4.

Die zweite Urkunde, aus welcher wir von der Existenz der Stiftung Birch-
tilos erfahren, ist die am 22. Juni 993 in Allstett ausgefertigte Urkunde
Otto III.5 Diese Königsurkunde läßt nun erkennen, daß Graf Birchtilo für
seine Kirche, die er im Ort „Solzbach" erbaute und weihte, um Güterzuwendungen
im Tal zu Sulzburg gebeten hat. Der König willfährt dieser Bitte und
gibt von seinen königlichen Rechten an Gütern in Sulzburg und im Breisgau.
Es heißt im Text: „. . . ad ecclesiam Sancti Cyriaci. . .", von einem Kloster ist
keine Rede.

Es ist nicht ganz ersichtlich, was Birchtilo veranlassen konnte, seine Kirche
an einem Platz zu errichten, an dem er wohl wenig Besitz hatte. War das
Sulzburger Tal ein von Otto I. zurückgenommenes Kronlehen des Grafen
Guntram? War hier ein Lehensträger, der zum Bau ermunterte, Basel6?
Da Birchtilo genügend Orte für seine Gründung zur Verfügung standen, dürfen
wir bei der Wahl des Sulzburger Tales auf besondere Gründe schließen.
Die schon im Betrieb befindlichen Silbergruben im Tal werden auch eine
Rolle dabei gespielt haben7.

Über die näheren Umstände, unter denen Birchtilo seine Bitte um Schenkungen
im Tal zu Sulzburg bei Otto III. anbrachte, wissen wir einiges. Es
geschah dies keineswegs schriftlich. Der dreizehnjährige König zog im Mai 993
von Metz kommend durch da» Elsaß. In seiner Begleitung befanden sich von
Straßburg bis Weißenburg außer dem Herzog Konrad von Schwaben, der
Pfalzgraf Hermann, der Bischof Gebhard von Konstanz, sowie Graf Birchtilo8
. Da diese illustre Gesellschaft aus dem Breisgau gekommen sein wird,
als sie auf dem Wege zum König nach Straßburg war, sollte sie da nicht das
eben fertiggestellte Monasterium in Sulzburg geweiht haben? Das ist sehr
naheliegend, denn 993 erfolgte die Weihe und nicht später als im Mai; die
Königsurkunde spricht ja von der bereits geweihten Kirche. König Otto III.
wird hier in Straßburg von der festlichen Weihe erfahren und Birchtilos Bitte
entgegengenommen haben.

Die nächste Urkunde, die sich mit St. Cyriak in Sulzburg befaßt, ist wiederum
eine Königsurkunde9. In ihr gebührt dem Bischof Adalbero von Basel
eine Hauptrolle. Adalbero ist Ende Juni des Jahres 1004 bei König Heinrich II.
in Straßburg. Heinrich war, nach seinem kurzen Kriegszug in Oberitalien,
über Zürich kommend am 23. Juni in Straßburg eingetroffen. Auf dem Ritt

i Trouillat, II 215, S. 330.
5 D O III. 129.

8 W. Stülpnagel, Der Breisgau im Hochmittelalter, Schau ins Land 77/1959, S< 8.

7 Der Mörtel des Gründungsbaues enthält nach einer Untersuchung von R. Metz gepochten Flußspat
aus den Abraumhalden der Silbergruben. A. Tschira, St. Cyriakus in Sulzburg, Schau ins-
Land 80/1962, S. 4.

8 Böhmer, Regesta Imperii Otto III. Nr. 1093 a, Straßburg, 23. Mai 993.
ö DHU. 78.

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