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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0286
Zur Frühgeschichte des Zistcr/ienserinnenklosters Wonnental

Die lange Zeit wenig beachtete Frühgeschichte des im Jahre 1242 erstmals
erwähnten Zisterzienserinnenklosters Wonnental vor den Toren der Stadt
Kenzingen hat in den letzten fünfzehn Jahren durch zwei Arbeiten eine
wesentliche Erhellung erfahren: einmal erst neuerdings durch die mehr ortsgeschichtlich
orientierte Studie A. Fntterers über den abgegangenen Weiler
Nidingen, den Ort der ersten Gründung des Klosters1, dann aber vor allem
schon einige Jahre zuvor durch die Arbeit P. Zinsmaiers, der in einer
kritischen Bearbeitung der ältesten Urkunden des Klosters erstmals den wiederholten
Wechsel der Ordenszugehörigkeit des Franenklosters herauszuarbeiten
vermochte2: so scheint 1242 und 1244 die Zugehörigkeit Wonnentals
zn einem Orden offensichtlich noch ungewiß gewesen zu sein, bis dann 1245
vom Papst die Aufnahme des Klosters in den Dominikanerorden angeordnet
wurde; 1248 bis 1256 wird der Konvent zum erstenmal dem Zisterzienserorden
zugerechnet, wohingegen Wonnental 1259 bis 1261 als Dominikanerkloster
bezeichnet wird, bis es 1262 zum zweitenmal und nun offensichtlich endgültig
dem Orden der Granen Mönche angeschlossen ist.

Außer diesen bemerkenswerten Feststellungen über die Ordenszngehörigkeit
konnte Zinsmaier zwei bislang unbeachtete üsenbergische Original-
suppliken an den Papst als Quellen neu einführen, von denen besonders der
ersten, von Zinsmaier auf die Zeit zwischen dem 5. September 1245 und dem
9. April 1248 datierten3, deswegen große Bedeutung zukommt, weil in ihr der
Papst um die Veranlassung der Aufnahme des Klosters in den Zisterzienserorden
gebeten wird, nachdem noch am 4. September 1245 Papst Innozenz IV.
offiziell die Aufnahme des Klosters in den Dominikanerorden befohlen hatte4.
Da in einer Urkunde Rudolfs von Osenberg vom 9. April 1248 das Kloster
bereits dem Zisterzienserorden zugezählt wirdr\ hatte Zinsmaier auf Grund
der bislang bekannt gewordenen Quellen mit Recht annehmen müssen, daß
die undatierte Supplik Rudolfs von Osenberg in die Zeit zwischen dem
5. September 1245 und dem 9. April 1248 einzureihen sei.

I.

Daß der Gesamtvorgang des Bemühens um die erstmalige Aufnahme
Wonnentals in den Zisterzienserorden jedoch weitaus komplizierter und
längerdauernd war, und die Supplik an den Papst sehr wahrscheinlich noch

1 A. Futterer: Der Weiler Nidingen (Gemarkung Riegel) und die angeblich erste Erwähnung

von Endingen am Kaiserstuhl, in Schauinsland 81/1963, S. 32—41,
^ P. Zinsmaier: Zur Gründungsgeschichte von Tennenbach und Wonnental, in ZGO 98/1950,

S. 470—479, insbes. S. 474 ff.

ebenda, S. 478, Beilage 1.
4 F. J. Mone : Quellensammlung der bad. Landesgeschichte. Bd. 4, 1/1867, S. 46—47.
r> vgl. ZGO VIII/1857, S. 485.

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