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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0025
Bergbau und Bergleute in Hofsgrund

im 18. Jahrhundert

Von Paul Priesner

Die Geschichte des Bergbaus

Der Bergbau in Hofsgrund, der im Mittelalter in Blüte stand, gegen Ende
des 16. Jahrhunderts aber leicht zurückging1, wurde durch den Einbruch
schwedischer und kaiserlicher Truppen im Jahre 1633 jäh unterbrochen und
kam dann fast ganz zum Erliegen. Er beschränkte sich ein paar Jahrzehnte
lang noch auf die Versuche einzelner Bergleute, in alten Gruben zu schürfen
oder Halden auszukutten. Eine nennenswerte Ausbeute fiel nicht an.

Als nach der Beendigung des Spanischen Erbfolgekrieges im Jahre 1714
eine Zeit des Friedens anzubrechen schien, entschloß sich die österreichische
Regierung, den Bergbau in Hofsgrund wieder zu beleben. Untersuchungen im
Gelände und Erzproben ergaben, „daß das in dem Hofsgrund befindliche Bleibergwerk
eine große Hoffnung des göttlichen Segens von sich gibt". Aber ein
Aufruf der Regierung vom 11. Dezember 1716 an Liebhaber bergbaulicher
Unternehmungen zur Beteiligung als Gewerke oder Mitgewerke verhallte
ergebnislos2.

Erst im Jahre 1724 begannen Bergleute im Dienste einer Gewerkschaft3
in bescheidenem Umfang mit Grabarbeiten. Der Gewerke war wahrscheinlich
ein Hutmann. Vier Jahre später wurde Matthias Madenspacher mit dem „Bleibergwerk
im Hofsgrund" belehnt4. Da er auf Oberrieder Grund und Boden
schürfte, dort auch eine Hütte errichtete, die Grundherrschaft von seinem Vorhaben
aber nicht in Kenntnis setzte, zog er sich den Unmut des Priors zu5.

Nach einem weiteren Jahr wurden die Bergarbeiten gehemmt durch einen
Eingriff des Hofsgrunder Vogts und Haldenwirts Johann Wißler6. Er hatte
nach einer Anschuldigung des Bergrichters um Martini 1729 zwei Aase von
einem Kalb und einem Pferd in einen Bergwerksschacht einwerfen und sie
nicht wieder entfernen lassen. Wißler wurde vor das Berggericht geladen und
am 21. Januar 1730 mit einer Geldbuße von vierzig Reichsgulden belegt und

1 Paul Priesner, Bauern und Bergleute in Hofsgrund in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Manuskript.

2 Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) 229/44 fol. 2.

3 GLA 229/44 787 fol. 14.

4 GLA 229/44 780 fol. 25.

5 GLA 61/8534 fol. 43—44.

6 Der am 30. Dezember 1680 als Sohn des Haldenwirts Martin Wißler und dessen Ehefrau Anna Rees
geborene „Hans Wißler" bekleidete das Vogtamt in den Jahren 1724 bis 1742.

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