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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0031
St. Wilhelm und Gegenthrumb", an den Factor Josef Zimmermann zwei
Neuntel und ein Viertel abtrat48. Zwei Jahre später gerieten die Arbeiten an
jenen Gruben „ziemlich ins Stocken"49.

Am 9. Januar 1753 starb der Gewerke Johann Franz Litschgi in Krozingen.
Seine Witwe erklärte, daß sie das Hofsgrunder Bleibergwerk „nebst dem
tiefen Stollen" durch ihren Sohn Franz Anton fortbauen lassen wolle. Sie bat
den Bergrichter, Vorkehrungen zu treffen, daß die „dienlichen Waldungen"
dem Bergwerk vorbehalten werden; die nahe gelegenen Hofsgrunder Gemeinde
- und Bauernwaldungen aber sollten „keineswegs verkohlt", sondern
den Oberrieder Untertanen als Brennholz verbleiben50. Franz Anton
Litschgi51 wurde dann als neuer Lehensträger urkundlich bestätigt.

Eine Bereicherung erfuhr der Bergbau im Grubengebiet des Erzkastens52
in den Jahren 1754, 1755 und 1756, als der Hegauische Reichsritterschaftsdirektor
Josef Anton Eusebius Freiherr von Beroldingen Stollen im Tiefenbach
in Oberried53, auf der Maus in Brandenberg54 und im Bergwerk Schauinsland
öffnen ließ.

Die Gruben im Schauinsland hatte der Baron von dem Gewerken Michael
Edel erworben, Edel waren sie zugesprochen worden von den Gläubigern des
im Jahre 1754 verganteten Franz Anton Litschgi55. Aber auch der neue Unternehmer
konnte aus dem Werk nicht herauswirtschaften, was er an Werten
hineinsteckte. Um die Ursachen der Fehlentwicklung festzustellen und Maßnahmen
zu ihrer Behebung ergreifen zu können, berief er im Jahre 1760 den
ehemaligen Chursächsischen Berghauptmann Karl August von Buchnau als
Berater56. Der Niedergang konnte trotzdem nicht aufgehalten werden. Er
nahm ein größeres Ausmaß an, als im folgenden Jahr die Poch- und Wasch-

48 GLA 229/44 787 fol. 136.
« Ebd. fol. 163.

50 GLA 229/44 788 fol. 378.

51 Er war geboren in Krozingen am 6. November 1725 und lebte in zwei Ehen; seit 1753 mit Maria
Katharina Dewilin von Breisach, nach deren Tod seit 1762 mit Maria Katharina Antonia von
Morphi, einer Adelsfamilie in Irland entstammend. (Karl Martin, Die Einwanderung aus Savoyen
nach Südbaden. Diese Zeitschrift Jahrlauf 1938/39 Seite 42—43.)

52 Der Name „Erzkasten" taucht keineswegs „im Jahre 1743 zum erstenmal auf und ist um diese Zeit
erst entstanden", wie Dr. Rudolf Metz in seinem Aufsatz „Zur Geschichte des Bergbaus am Schauinsland
" („Der Schauinsland" Seite 98) schreibt. Der Name findet sich schon in einer Urkunde des
Wilhelmitenklosters Oberried vom Jahre 1616. („Bahnscheydung zwischen Oberried und Hoffs-
grundt": . . . „Vom spiegelwasen dem Schawins landt zu und auf der höche deß grats hinab auf
den Ertzkasten" . . . GLA 229/78 225.)

53 GLA 229/44 788 I fol. 67.

54 GLA 229/51 158 fol. 9.

55 GLA 229/51 157 fol. 10.

56 GLA 229/51 158 fol. 12. Bergwesensdirektor von Erlach in Schwaz beanstandete seinen ein Vierteljahr
währenden Aufenthalt in Kappel. Der Berghauptmann überschreite seine Zuständigkeit,
deutete von Erlach an, wenn zutreffe, daß er die Beroldingischen Berg- und Schmelzwerke dirigiere
und Geschäfte übernehme, die dem Bergrichteramt zustehen. „Gegen einen dortigen Aufenthalt
und die Besichtigung der Bergwerke durch ihn", teilte er seinem Bergrichter am 8. April 1760 mit,
„ist von Amtswegen nichts einzuwenden; wenn er sich aber als ein Akatholicus einer wirklichen
Direktion unterziehen sollte, folglich als ein Beroldingischer Verwalter oder Bergverweser auf
längere Zeit angestellt ist, so wäre diese Anstellung zu ahnden, da die v. ö. Bergordnung verbietet
, dergleichen akatholische Bergwerksbeamte zu tolerieren." (GLA 229/51 158 fol. 12.)

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