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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0047
Ehefrau Apollonia Gremmelspacher149 und mit acht Kindern150 nach Ungarn
aus. Vorher, am 12. Februar 1768, hatte er sein Gütchen um neunhundert
Gulden an den ältesten Sohn des Lorenzenbauern, Lorenz Lorenz, verkauft151.
Der „Bühl" ist heute ein landwirtschaftliches Anwesen mittlerer Größe.

Die „Obere Lochmatte" („'s Ferdis")

„Dieses Häuslein ist von den Bergleuten erbauet, von der Herrschaft aber
gezogen und hinwieder verkauft worden." So lautet eine Notiz im „Protokoll
von Hoffsgrund ab anno 1781"152. Sie ist das Nachwort zu einem Kaufvertrag
vom 9. Juni 1791, der besagt, daß ein Hans Pfefferle, der die Erlaubnis erhalten
hat, auf seinem Gut am „Mittleren Rain" ein neues Haus zu bauen,
seine alte, in der Oberen Lochmatte stehende „kleine Wohnung" an einen
Ulrich Rees um 191 Gulden 30 Kreuzer verkauft.

Johann Pfefferle, am 2. Juli 1755 auf dem Stohren in der unteren Schindelmatte
geboren, zog in den siebziger Jahren nach Hofsgrund und erwarb das
Bergmannshäusle in der Lochmatte. Im Jahre 1779 übersiedelte er bei seiner
Verehelichung mit der Tochter Maria des Bergmannes Michael Wißler und
dessen Ehefrau Katharina Sonner auf den Mittleren Rain.

Als er dort beim Neuaufbau seines Häuschens zwölf Jahre später zu den
Ersparnissen, die er von seinem Broterwerb als Schuster auf die Seite gelegt
hatte, weiteres Geld benötigte, verkaufte er sein Häusle in der Lochmatte.
Der Käufer Ulrich Rees153, ein Schneider, wohnte wahrscheinlich schon seit
einer Reihe von Jahren, spätestens wohl seit 1784, dem Jahre seiner Verehelichung154
, als Hintersäß in Miete im Haus.

Hintersassen oder Halbbürger strebten nach dem Bürgerrecht. Der Weg
führte über den Erwerb von Grundstücken, welche die Wohnstätte in den
Rang eines Bauerngutes erhoben. Da Ulrich Rees früh starb — noch keine
42 Lebensjahre waren im beschieden155 —, gelang ihm der Aufstieg nicht.
Aber der Ehemann seiner Witwe, Jakob Rees156, bemühte sich mit Erfolg um
eine kleine Bauernwirtschaft. Als ihm der Dürrenbauer Andreas Wißler am
10. Mai 1813 drei Jauchert Matten abtrat, war das Fundament gelegt.

149 Sie war am 2. Februar 1720 als Tochter des „Seppenbauern" Stefan Gremmelspacher und dessen
Ehefrau Barbara Wißler geboren.

150 Zwei Söhne, Matthias und Johann, blieben in der Heimat zurück; sie verunglückten beide tödlich
im Hofsgrunder Bergwerk im Jahre 1780.

151 GLA 61/8539 fol. 228 229.

152 GLA 61/13 667 fol. 71.

153 Er war am ii. September 1754 im Reesbauernhof als Sohn der Eheleute Michael Rees und Johanna
Weber geboren.

154 Seine Ehefrau war Katharina Wißler, die am 2. Mai 1757 geborene Tochter des Dürrenbauern
Andreas Wißler und dessen Ehefrau Katharina Gremmelspacher.

155 Er starb am 11. März 1796 „ah einer Art von Auszehrung".

156 Er wurde als Sohn des ehemaligen Bergmannes in Kappel und späteren Halbbauern in der
Katzensteig Jakob Rees und dessen Ehefrau Maria Schweis am 8. Mai 1783 in St. Wilhelm
geboren. Die Verehelichung mit Katharina Wißler fand am Januar 1813 statt. Die Ehefrau
hatte sich 17 Jahre lang als Witwe und Mutter eines Kindes auf dem Haus durchringen müssen.

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