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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0048
Im Jahre 1822 legte Rees sein Häuslein wegen Baufälligkeit nieder und
errichtete mit dem noch brauchbaren Holz ein neues Haus auf dem selben
Platz157.

Das Bauerngut auf der Oberen Lochmatte gehört heute noch zu den kleinen
Betrieben.

Den Namen „'s Ferdis" gaben ihm die Hofsgrunder, nachdem der am
14 Oktober 1839 in Freiburg geborene Ferdinand Pfefferle am 16. November
1870 von ihm Besitz ergriffen hatte.

Der „Mittlere Rain"

Am Beginn der Entwicklung des Hofguts „Mittlerer Rain" steht der am
29. September 1711 als Sohn des „Gassenseppels" Matthias Wißler und dessen
Ehefrau Maria Lorenz geborene Bergmann Michael Wißler. Er verdingte sich
aber verhältnismäßig spät beim Bergwerk. Noch im Jahre 1752, ein Jahr nach
seiner Hochzeit158, schenkte ihm sein Vater eine Kuh. Wahrscheinlich gewährte
er ihm und seiner Familie auch Unterkunft im Wohnhaus. Einige Jahre später
aber machte sich Matthias Wißler selbständig: sein Bruder Andreas, der ebenfalls
in Bergwerksdiensten stand159, erwarb 1759 den „Usseren Rain", und an
der Nahtstelle der beiden Rainhöfe „Usserer Rain" und „Schwizer Hof" durfte
Michael auf einem kleinen Eckplatz am Weg ein Häuschen errichten. Da er
kein Feld erhielt, konnte er sich nicht landwirtschaftlich betätigen. Er wurde
Bergmann160 und übte diesen Beruf bis nahe an sein Lebensende aus161. Sein
Sohn Josef, ebenfalls Bergmann, folgte seinem Vater schon sieben Jahre
später im Tode nach. Er war erst 22 Jahre alt. „Ein Häusle ohne einiges Feld",
zwei Geißen — die Haustiere der Bergleute — ein altes Bett, zwei Tröge und
ein Kasten waren die ganze Hinterlassenschaft des Verstorbenen. Erbin wurde
die 25jährige Schwester Maria. Deren Ehemann, der am 2. Juli 1755 auf dem
Stohren in der Unteren Schindelmatte geborene Johann Pfefferle war in den
siebziger Jahren nach Hofsgrund gekommen, hatte das in der Oberen Lochmatte
von Bergleuten erbaute Häuschen erworben und zog nun in den Mittleren
Rain ein — nicht als Bergmann, sondern als Schuster, aber darauf
bedacht, die Stätte durch den Erwerb von Grundstücken zu erweitern und
in den Rang eines Bauerngütchens zu heben. Im Laufe von neunzehn Ehejahren162
gelang ihm sogar noch mehr: er erwarb nicht nur drei Jauchert

157 GLA 391/16 480 fol. 167,

158 Er verehelichte sich am 7, Februar 1751 mit der Tochter des Bauern in der Unteren Lochmatte
Katharina Sonner.

159 GLA 229/44 787 fol. 148,

160 Beim Tode seiner Ehefrau am 8, August 1767 wird sein Beruf mit der Bezeichnung „plumbi fossor"
angegeben. (Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich.)

161 Er starb nach dem Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich am 31. März 1772 an Lungenschwindsucht und
Krebs („per 3 menses phtysi labörabat et cum ab aliquo tempore etiam cancri morbum patienter
tulißet").

162 Pfefferle lebte in zwei Ehen. Zum zweitenmal vermählte er sich am 11. Juli 1797 mit der Tochter
Maria des Schmieds Andreas Wißler und dessen Ehefrau Katharina, einer geborenen Wißler.
Seine zweite Ehefrau überlebte ihn um 34 Jahre.

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