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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0053
lein" da. Der Prior sah davon ab, den Abbruch desselben zu verlangen, „weil
solches, ehe und bevor gnädige Herrschaft diesseits einige Nachricht und
Wissenschaft erhalten, zu vollkommenem Stand gelangt und das Holz dazu
mehrerteils aus Todtnauer Waldungen angeschafft worden" war206.

Unheilvoll endete das „Marksteinerhäusle". Schneemassen erdrückten es
in einem strengen Winter und deckten es zu. Die Trümmer wurden im Frühjahr
abgerissen207; einen Wiederaufbau wagten die Enkel und Urenkel208
nicht.

Das „Burgstallerhäusle"

Den Namen dieses heute verschwundenen Bergmannshäuschens prägte ein
Bergmann aus Tirol, der am 10. November 1708 in Brixlegg bei Innsbruck
geborene Martin Burgstaller. Um 1740, als das Hofsgrunder Bergwerk unter
dem Gewerken Johann Franz Litschgi sich gut zu entwickeln begann209, war
Burgstaller einer der Knappen. Im Jahre 1744 trat er in die Geschichte des
Bergdörfchens anläßlich seiner Verehelichung mit Katharina Brender, einer
Tochter des Bauern auf der Muggenmatte Matthias Brender und dessen Ehefrau
Elisabeth Wifiler210. Bestimmungsgemäß hatte er die Heiratserlaubnis
beim Prior in Oberried einzuholen. Das besorgte für ihn sein Schwiegervater,
und weil Matthias Brender die jungen Eheleute in sein Haus aufnehmen
wollte, verband er mit seinem Gesuch auch die Bitte um die Gewährung der
Herberge. Während der Prior der ehelichen Einsegnung zustimmte, versagte
er dem Vater aber die Genehmigung, „den Bergknappen haushäblich einzulassen
"; weder die Obrigkeit noch die Hofsgrunder Gemeinde werde hierzu
die Einwilligung geben, erklärte er. Es bedurfte eines zweiten Gesuches, daß
die Wohnungsangelegenheit doch noch im Sinne des Antragstellers entschieden
wurde. Aber das Wohnrecht im elterlichen Haus wurde nur mit dem Vorbehalt
erteilt, daß Braut und Bräutigam „weiters ziehen" und „kein Ansprach
als Bürger in Hofsgrund" erheben, „wann über kurz oder lang das Bergwerk
abgehen sollte".

Die Aufnahme im elterlichen Haus war wegen Platzmangels zeitlich
beschränkt.

Als die jungen Leute sieben Kinder hatten, siedelten sie eines Tages im
Gewann Brenden in einem Häuschen unweit des Gasthauses „Zum Hof"211.
Dort blieben sie wohnen bis an ihr Lebensende212, und dort nahmen Wohnung
auch die Töchter Maria, Ehefrau des Bergmannes Simon Madenspacher,
und Gertrud, verehelicht mit dem Bergmann Martin German.

206 GLA 229/44 788 I fol. 229—230.

207 Mitteilung des Schindelmachers Eduard Gremmelspacher am 7. Februar 1932.

208 Beim Eindringen der Schneemassen bewohnten die Enkelin Franziska Klingele und die Urenkelin
Maria Anna Marksteiner das Häusle. Beide überlebten das Unglück.

209 im Jahre 1743 standen zwei Pochwerke mit einer Schmelzhütte und einem Zechenhaus in Hofsgrund
. (GLA 229/44 787 fol. 170.)

210 GLA 61/8533 fol. 94.

2U Es lag etwas südlich der heute zum Neuhaus führenden Straße da, wo im Jahre 1912 der Schreiner
Johann Böhringer ein Eigenheim mit Werkstatt errichtete.

212 Martin starb am 3. Dezember 1759, seine Ehefrau am 10. Juni 1776.

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