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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0054
Im Jahre 1817 traten die Schwestern Helena und Gertrud Burgstaller das
Eigentum des Häuschens zum Kaufpreis von hundert Gulden an die Gemeinde
Hofsgrund ab mit dem Vorbehalt, daß ihnen das lebenslängliche Wohnungsrecht
gewahrt bleibe218. Das Burgstallerhäusle war nach dem Willen der
Käuferin jetzt ein Armenhaus. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
wurde es auf Anordnung der Gemeinde abgebrochen.

Die Bergleute aus Tirol

Johann, Anton und Josef Brädler

Johann Brädler, ein Bergmann unbekannter Herkunft214, seit 1752 im
Bergwerk Schauinsland nachweisbar, reiste im Spätherbst nach Schwaz, um
dort neue Stofiherde215 kennenzulernen und Pochwerke zu besichtigen, die
„unlängst in Gang gekommen" waren. Nach zweiundzwanzigwöchigem Aufenthalt
in Tirol kehrte er im Mai 1753 an seinen alten Arbeitsplatz zurück216,
begab sich aber dann nach Brandenberg in die Poche, wo reiche Erzvorkommen
„bei Maria Hilf" der Verhüttung unter seiner Anleitung harrten.
Bergrichter Berger lobte seinen Mitarbeiter, als er am 25. Juni 1753 der
Direktion in Schwaz einen Bericht über den Stand der Bergwerke im Breisgau
vorlegte. Er schrieb: „Übersende anbei gehorsam, was der Brettler mir
übergeben. Der gute Mann gibt sich alle Müh. Er hat seither einen neuen
Vorteil, unsere diesländischen Erz zu probieren, durch meine Beihilf ergriffen.
Euer Gnaden können ihm glauben. Er bringt doch noch die Werke in Brandenberg
nützlich in Stand217."

Im August 1755 wurde Brädler mit zwei verlegenen Erzgruben auf dem
Stohren belehnt. Er räumte zuerst die obere auf und stieß dabei auf einen
Schacht, der zur unteren führte. Im Schacht stand etwas glanziges und grünes
Bleierz an; wegen drohender Wassereinbrüche war ihm aber schwer beizukommen
. Die Hofsgrunder Gewerken schätzten dieses Bleierz, weil es sich
leicht schmelzen ließ und ihre „blendigen und sperren Erze" bereicherte. Gute
Ausbeute versprach der untere Maria-Hilf-Stollen, der 1732 geöffnet und
dann vermutlich in Kriegszeiten wieder verlassen worden war. Auch die von
Leuthnersche Kommission hatte ihn im Jahre 1733 als bauwürdig gerühmt.
Brädlers Kräfte reichten aber nicht aus, diesen Stollen zu bewältigen218. Er
steckte Geld hinein, nahm Darlehen auf und verschuldete.

Er hätte nun versuchen können, Mitarbeiter zu gewinnen, wie Andreas
Madenspacher es tat, als er neben ihm in der Schindelmatte mit einigen „Kon-

213 Gertrud starb „im sogenannten Burgstaller Häusle" am 2. März 1837 (Totenbuch der Pfarrei
St. Ulrich); ihre Schwester Helena ist verschollen.

214 Er war wohl Tiroler und vielleicht aus Schwaz gebürtig. Dort erblickten das Licht der Welt am
25. Oktober 1721 ein Johann „Prädl" und am 24. Juni 1723 ein Johann „Prädler".

215 in den Stoßherden wird die auf den Böden der Treiböfen ausgebreitete Asche derb aufeinandergestoßen
(Adelung).

216 GLA 229/44 787 fol. 171.

217 GLA 229/117 174 pag. 321—322.

218 GLA 229/44 788 I fol. 127.

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