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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0061
Christoph Madenspacher

Zu den nachweislich von Reith bei Brixlegg in den Breisgau eingewanderten
Tiroler Bergleuten gehörte Christoph Madenspacher. Er war der am
7. Dezember 1691 dort geborene Sohn des Johann Madenspacher „zum Ma-
derspacher am Zimmermofiberg" und dessen Ehefrau Margarete Undterstai-
nerin260. Nur zwei oder drei Wochen lang arbeitete er im Bergwerk von Hofsgrund
. Dann starb er an der Bergkrankheit am 26. April 1738261. Er war der
erste Tiroler Bergmann, der in Hofsgrund sein Leben aushauchte.

Johann Madenspacher

Sein Arbeitsbereich erstreckte sich vom Stohren bis Todtnau. Am Rotenbach
hatten die Alten ein „Stöllele" eingesetzt, vermutlich in der Absicht, es
„ins Quer an den Gang zu treiben" und diesen dann auch gegen Abend zu
untersuchen. Diese Feststellung berichtete der Bergrichter von Mohr am
3. Juni 1763 an die Bergwerksmetropole Schwaz262.

Ein Jahr später wurde Johann Madenspacher mit der Aufgabe betraut, die
Grube am Rotenbach gemeinsam mit dem Hofsgrunder Obersteiger Steiner
zu befahren, das ganze Geding263, welches „der Kayser"264 ausgeschlagen hatte,
abzumessen und Anfang April das Feldort zu verdingen265, damit man weiter
vorrücken und bald „das Anhoffende" erreichen könne266.

Nach weiteren elf Jahren wurde Madenspacher vom Bergrichter als erster
Begehrer mit einer in der „Wildnau"267 am Stohren gelegenen alten Bergwerkshalde
belehnt mit der Bestimmung, sie zu überkutten, die Steine zu
waschen und das eroberte Erz „zu Nutzen zu bringen"268. So vielseitig waren
die Aufgaben, die das Bergrichteramt dem offenbar erfahrenen Bergmann,
dem „praefectus fodinae argentinae"269, stellte270.

Die Herkunft Madenspachers aus Tirol ist nicht erwiesen, aber mit großer
Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Am 4. August 1763 verehelichte er sich mit
Maria Hiß von Brandenberg. Der Ehe entsprossen sechs Kinder.

260 Er stammte nicht, wie Dr. Rudolf Metz in seiner Arbeit „Zur Geschichte des Bergbaus am Schauinsland
" („Der Schauinsland" Seite 121) schreibt, „aus Reutte im Außerfern'1. In Reutte gab es
nie Madenspacher. Der Eintrag im Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich lautet: „Tyrolensis ex Parodiia
Reith am Zimmermansberg."

261 „cum per duas tresve hebdomades im Hoffsgrundt laboraret, morbo proprio Metallicorum, vulgo
Bergkrankheit, correptus" (Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich).

2«2 GLA 229/44 787 fol. 257.

263 Arbeitsgebiet.

264 Ein Josef Kaiser war im Jahre 1761 Bergmann am Schauinsland. (GLA 229/44 787 fol. 252.)

2ß5 die Arbeitsverteilung vorzunehmen.

266 GLA 229/44 787 fol. 262.

267 Willnau.

268 GLA 229/44 787 fol. 285.

269 Steiger im Silberbergwerk.

270 Ehebuch der Pfarrei St. Trudpert.

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