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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0066
14. Januar 1747 an den Todtnauer Gewerken Josef Zimmermann gegen Ersatz
der von ihnen aufgewendeten Arbeitskosten und mit dem Vorbehalt, weiterbauen
zu dürfen. Im März 1747 ließ sich Thomas Steiner mit einer alten, verlegenen
Grube im Kleinen Kappler Tal belehnen303.
Am 30. April 1757 starb er, erst 42 Jahre alt.

Seine beiden Söhne Johann und Josef304 wurden ebenfalls Bergleute und
endeten als Opfer ihres Berufes. Johann305 war einer jener vier Männer, die
am 13. März 1780 auf dem Weg zur Arbeitsstätte im Schauinsland von einem
plötzlichen Wassereinbruch überrascht wurden und in der Grube erstickten306.
Josef starb nach vierwöchigem Krankenlager am 22. Februar 1785 an der
Bergmannskrankheit307. Steiger Schwöllenbach widmete ihm und den andern
frühvollendeten Kameraden und Landsleuten Worte des Gedenkens, als er am
darauffolgenden Tag dem Bergrichter schrieb: „Der Joseph Stainer, geweste
Häuer und Bruedermeister308, ist gestern abends gestorben, dißer ist däto
just 40 Jahre alt und Lödigen standts, hat von Jugend auf da hie gearbeitt,
bei 28 Jahre Lang, dißer ist einner mit mir auf ge wachsener Kammerat und
nun mehro der Lezte meines älters, die anderen gespannen seind mehreren
thails auch also durch den großen waßer auß bruch um ge kommen, gott gebe
dißen und allen abgestorbnen seelen die Ewige Ruhe309."

Zwölf Jahre nach seinem Vater Johann erlag auch dessen erstgeborener,
gleichnamiger Sohn den Tücken der Berge. Er war als Bergmann nach Wyh-
len gegangen und erlitt dort in der Grube ebenfalls den Erstickungstod310.

Dem Bruder des Thomas, dem Obersteiger Josef Steiner311, einem Mann
mit viel Erfahrung in seinem Beruf und bergmännischer Begabung312, wurde
im Jahre 1761 die ehrenvolle Aufgabe übertragen, am Zinsberg in Zähringen
das dort „zu Tag anbeißende Ganggebirg" auf das Vorhandensein von abbauwürdigen
Erzen zu untersuchen und bei gutem Befund der Bergbehörde
Erzstufen313 vorzulegen. Gleichzeitig räumte ihm die Landesregierung das

303 GLA 229/44 787 fol. 121—122.

304 Johann war am 16. Juni 1744, Josef am 25. Februar 1747 geboren.

305 Er hatte sich am 4. August 1766 mit Helena Wißler von Muggenbrunn verehelicht.

306 Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich.

3°7 „morbo metallurgico correptus" (Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich)

308 Der Brudermeister verwaltete die Bruderlade, mit deren Geldern verunglückten oder schwer erkrankten
Bergleuten Unterstützungen gewährt wurden. Gespeist wurde die Lade von den Beiträgen
der Hauer; sie legten von jedem Gulden ihres Verdienstes einen Kreuzer ein. Im Bergwerk
Schauinsland war eine Lade im Jahre 1753 angeschafft worden „nach uralter, bei allen Bergstätten
weislichst eingeführter Gewohnheit". Sie wurde im Zechenhaus verwahrt, der Brudermeister
durchs Los unter den Hauern bestimmt. (GLA 229/51 159.)

309 GLA 229/44 785 fol. 195.

310 „suffocatus in fodina" (Taufbuch der Pfarrei St. Ulrich. Randvermerk zum Geburtsbucheintrag
vom 7. Juni 1767.)

311 Er war zweimal verehelicht: seit 17. Januar 1751 mit Apollonia Wißler, der am 24. Januar 1723
g-borenen Schwester seiner Schwägerin Barbara Wißler, und seit 7. Juni 1756 mit Agatha Präger
, der am 7. Oktober 1728 in Todtnauberg geborenen Tochter der Eheleute Lorenz Präger und
Katharina Riesterer.

312 „vir multa experientia in sua arte et officio" (Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich. Eintrag vom
13. Dezember 1771.)

313 erzhaltige Gesteinsstücke.

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