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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0078
Stolgebühren: für eine Taufe 20 Kreuzer, für die eheliche Einsegnung und ein
Begräbnis je 1 Gulden 12 Kreuzer400.

Die Gottesdienste wurden in St. Ulrich gehalten, Hochfeste der Kirche unter
Anteilnahme der Bergleute besonders feierlich gestaltet. An den jährlichen-
Fronleichnamsprozessionen beteiligten sie sich gemeinsam mit den Bauern der
Gemeinden Geiersnest401, St. Ulrich und Hofsgrund und den Waldbauern402 der
Gemeinde Bollschweil. Martin Biller, Andreas Freyeis, Peter Stocker und zahlreiche
Angehörige der drei Familien Schwöllenbach trugen Fahnen, Bilder und
Statuen. Johann Stefan Steiner war Vorsänger. Dem Steiger Franz Haller
wurde die ehrenvolle Aufgabe übertragen, mit dem Vogtsstab einer der drei
Gemeinden das Ansehen der Knappschaft herauszustellen403.

Im Mittelpunkt der religiösen, aber auch der weltlichen Feiern stand das
Barbarafest. Während im Gottesdienst für die Abwendung von Unglücksfällen
gebetet wurde, war die weltliche Feier eine gesellige Zusammenkunft frohgestimmter
Menschen. Sie ermunterte zu neuem Ausharren in den Tiefen der Berge.

Auf Anregung, ja auf „inständiges Anhalten" der Knappschaft durften sich
die Bergleute im Jahre 1760 zur Barbarabruderschaft zusammenschließen. Sie
erkoren die heilige Barbara zur Patronin, um in ihrer Sterbestunde durch ihre
Fürbitte die Gnade zu erlangen, die heiligen Sakramente „mit rechtem Verstand
und würdig" zu empfangen404.

Als Mitglieder der Bruderschaft stifteten sie ein Bild ihrer Patronin, das am
Festtag der Heiligen auf dem Bruderschaftsaltar aufgestellt wurde. Für „Umgänge
und Prozessionen" ließen sie „in sauberer Bildhauerarbeit" ein weiteres
Bild von ihr fertigen.

*

Bei meiner Arbeit ist mir mancherlei freundliche Unterstützung zuteil geworden
. Viel verdanke ich den Anregungen und wichtigen Hinweisen des Herrn
Kreisoberinspektors i. R. Wilhelm Schröder in Ebnet und denen meines Bruders
Karl Priesner in Freiburg. Fachlich beriet mich Herr Oberbergrat Dr. Albiez
vom Bergamt Freiburg. In zahlreichen Pfarrämtern wurde mir Einsicht in die
Kirchenbücher gewährt, in Tirol bei den Pfarreien Vomp, Schwaz, Jenbach,
Brixlegg, Reith bei Brixlegg, Alpbach, Rattenberg, Brandenberg, Kitzbühel,
St. Johann i. T., Lermoos, Heiterwang, Breitenwang, Reith bei Seefeld und
Axams. Besonders wertvoll war mir die Einsicht in die alten Taufbücher der
Pfarrei Reith bei Brixlegg, die mir der hochwürdige Herr Kanonikus und
Dekan Josef Semmler ermöglichte. Allen Genannten spreche ich an dieser Stelle
noch einmal meinen Dank aus.

400 im Jahre 1780 wurden die Gebühren geändert. Sie betrugen von nun an: für eine Einsegnung
ohne Berücksichtigung des gewöhnlichen Opfers, welches in der Kirche abzulegen war und in
einem Nastuch bestand, 1 Gulden 30 Kreuzer, für das Begräbnis eines Kommunikanten mit
Einschluß einer hl. Messe ebenfalls 1 Gulden 30 Kreuzer, für das Begräbnis eines Kindes und
einer minderjährigen Person 30 Kreuzer, für eine Taufe 20 Kreuzer. (Annalen der Pfarrei St. Ulrich
3. Band Seite 133—134.

401 Geiersnest war bis 1857 eine selbständige Gemeinde.

402 pjie Waldbauern im Aubach der Gemeinde Bollschweil waren und sind heute noch der Pfarrei
St. Ulrich inkorporiertes
Verkündbücher der Pfarrei St. Ulrich 1766—1802.

404 Ritus oder verschiedene Gebräuch, wie solche in der Pfarrkirchen zu St. Ulrich per annum samt
den Pfarr Rechten allda, auch was sonsten wegen dem Mayerhof und all anderen einem Pfarr-
Vicario und Oeconomo hier zu observieren." 1763. (Pfarrarchiv St. Ulrich.)

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