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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0082
eingegriffen haben dürfte. Das geht aus einem Bericht hervor, den der
Gengenbacher Stadtpfarrer am 2. August 1904 einreichte: „Für die Aufbewahrung
des Orgelgehäuses nach seinem Abbruch in der Kirche stand dem
Unterzeichneten kein anderer Platz zu Gebote als das Kaplaneihaus 9. Selbstverständlich
hatte der Stiftungsrat nicht die barbarische Absicht, dieses Werk
wie altes Gerümpel zugrunde gehen zu lassen, es war vielmehr eine stete
Sorge, sobald als möglich, es seinem Zweck zu erhalten durch Verkauf an eine
Kirche und wurden deshalb verschiedene Anfragen von uns gestellt, oder
waren für uns die Anträge unannehmbar. Am 8. Februar laufenden Jahres
bekamen wir von der Straßburger Kunst- und Industriewerke Fabrik von
C. Troester das Angebot von 150 Mark und zwar nicht bloß für das Orgelgehäuse
, sondern für alle aus der Kirche entfernten Figuren usw. Von einem
gewissen Herrn Fehrenbach von Freiburg wurde uns das Angebot von
150 Mark für das Orgelgehäuse gemacht, was wir wie das Angebot Troester
zurückwiesen. Mit Schreiben vom 10. Mai des Jahres teilte uns der Konservator
der vereinigten Städtischen Sammlungen in Freiburg Herr Dr. Schweitzer
mit, daß die Kommission der Städtischen Sammlungen beschlossen hat,
das alte Orgelgehäuse zu erwerben, wenn es zu einem annehmbaren Preis
zu bekommen wäre. In der mündlichen Verhandlung erklärte er, daß die
Kosten für die Reparatur des Gehäuses sehr hoch sein werden und deshalb
ein höherer Preis wie 800 Mark er wohl nicht beantragen könne." 10 Der
Gengenbacher Stiftungsrat beschloß am selben 2. August 1904 einstimmig, das
Angebot aus Freiburg anzunehmen. Mit der Zustimmung des Freiburger
Stadtrates zum Ankauf (13. Oktober 1904) gingen die Verhandlungen zu
Ende. Unterdessen hatte Dr. Schweitzer vom städtischen Dienst Abschied
genommen, um als Museumsdirektor nach Aachen zu gehen. Weil noch kein
neuer Konservator ernannt war, erhielt Archivdirektor Professor Dr. Albert
den Auftrag, den vereinbarten Betrag in Gengenbach zu bezahlen und das
Orgelgehäuse nach Freiburg zu holen n.

Aufstellung im Augustinermuseum

Nach langer Lagerung in der Hildaschule fand die Gengenbacher Orgel
1923 im neuhergerichteten Museumsgebäude der Städtischen Sammlungen
Freiburgs eine würdige Heimstätte 12. Daß das unter Leitung von Museumsdirektor
Dr. Werner Noack entsprechend den alten photographischen Aufnahmen
wiederhergestellte Orgelgehäuse im erhöhten Chor des Museumskirchenraumes
zunächst ein stummes Ausstellungsstück blieb, hatte allerdings
nicht nur finanzielle Gründe. Dafür spricht folgender Vorgang: Die Firma
Gebr. Herling, eine Freiburger Holz- und Kohlenhandelsgesellschaft, die dem
Museum leihweise ein Orgelwerk zur Verfügung stellen wollte, stieß mit
ihrer Offerte bei Behörden und Stadtrat auf grundsätzliche Ablehnung.
Wenn nicht allein kunstgeschichtliches Interesse zum Ankauf der Gengenbacher
Orgeltrümmer geführt hätte, wäre die Gelegenheit, die Orgel wieder

9 Heute Neubau der Bezirkssparkasse Gengenbach.
10 Wie Anm. 8.
n Wie Anm. 3.

12 Mitteilung von Herrn Professor Dr. Werner Noack, Freiburg.

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