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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0106
kommissär bei der K. K. Oberpolizeidirektion in Wien, Josef3 als Praktikant
bei dem Stadt Wien Banko Hauptkassa Personale. Beide noch unverheiratet
nahmen sie den verwaisten Neffen nicht zu sich, sondern ihre Schwester, seine
Tante Katharina (Caton)4, die unverheiratet mit ihrer Mutter, seiner verwitweten
Großmutter, der Deputationsrätin Bannwarth geborene Klein5 in
Freiburg lebte, holte ihn noch 1799 in das großväterliche Haus. Auf der Reise
von Wien nach Freiburg besuchte sie mit ihm seine Tante Josefa von Burgermeister
geborene von Beer6, die Schwester seiner Mutter, in Linz. Dort wird
ihn auch seine Großmutter Rebecca von Beer geborene Columbus, die Witwe
des am 3. Januar 1786 verstorbenen Wiener Magistratsrats Carl Raimund von
Beer gesehen haben, deren Brief an den Sechzehnjährigen noch vorliegt.

In Freiburg wuchs Raimund im Bannwarthschen Hause Kaiserstraße 9
(nach der Zählung von 1806), das den schönen Namen „Zum Agstein" (Achat)
trug, auf. Außer der Großmutter waren es seine Tante Katharina, sein Onkel
Josef und als Berater und Freund der Familie der spätere Fürstbischof,
damals Pfarrer und Geistlicher Rat Galura7, die sich seiner Erziehung annahmen
. Man bestätigte ihm, „daß er von seiner frühesten Jugend an bei seiner
Frau Großmutter, der nunmehr verstorbenen Ratswitwe Bannwarth dahier
erzogen und in den bestehenden öffentlichen Lehranstalten unterrichtet
worden sei: und daß er beständig durch seine Aufführung die vernehmlichsten
Beweise seiner edlen Erziehung, einer vortrefflichen Geistes- und

3 Franz Joseph Bannwarth geb. 6. 9. 1771 in Freiburg heiratete am 22. 9. 1805. die Witwe seines
Onkels Joseph Klein (gest. 4. 7. 1804) Notburga geb. Metz (geb. 19. 9. 1774 in Mettau, gest.
12. 9. 1847 in Freiburg), starb 26. 1. 1815 in Freiburg. Nach dem k. k. Hof-Staats-Schematismus war
er 1800 bis einschl. 1804 „Kassa Offizier bei dem Universalkammerzahlamt", bei seiner Heirat
wird er als „erzherzogl. österr. Praktikant" in Freiburg bezeichnet, 1809 Revisorialsadjunkt im
Freiburger Stadtrat, mindestens seit 1812 Magistratsrat der Stadt Freiburg, über seine Mit
Wirkung bei der Freiburger Deputation nach Basel i. J. 1814 ist folgendes bekannt (s. Th. v. Kern:
Geschichtliche Vorträge u. Aufsätze. 1875, S. 337—342): Joseph Bannwarth war als Obristwacht
meister und Kommandant des Freiburger Bürgermilitärkorps Mitglied jener Deputation, die auf
Beschluß des Stadtrats vom 27. 5. 1814 den Kaiser von Österreich in Basel begrüßte, ihm für
seinen Besuch in Freiburg im Dezember 1813 dankte und diesen zu wiederholen bat. „Ohne
weitere Veranlassung" habe der Kaiser bei dieser Audienz geäußert, daß er „das Breisgau wohl
wieder an sich ziehen werde". Man möge unterdessen für Ruhe, Ordnung und Unterwürfigkeit
sorgen und „alle voreiligen Spectacel" verhüten. Bannwarth und Christian Sautier kehrten noch
am selben Tag nach Freiburg zurück, um mündlich zu referieren. Für den Fall eines Besuchs des
Kaisers 1814 war bereits am 3. Juni dem Bürgermilitärkorps eingeschärft worden: „Wenn wider
Verhoffen ein oder das andere Mitglied nicht erscheinen würde, so wird man das Ausbleiben
als einen frevelhaften Ungehorsam streng bestrafen." Vergl. auch Ztschr. d. Ges. f. Beförderung
d. Gesch. Alterth. u. Volkskunde v. Freiburg . . . Bd 1. 1869, S. 244 ff u. Preuß. Jahrbücher Bd 25,
1870, S. 163 ff.

4 Katharina Bannwarth geb. 23. 7. 1767 in Freiburg, gest. 5. 11. 1825 in Freiburg.

5 Maria Kathanna Bannwarth geb. Klein geb. 20. 2. 1741 in Gottenheim verh. 25. 11. 1764 zu
Freiburg mit Ferdinand Dominik Anton Bannwart (13. 3. 1739 — 14. 1. 1776), gest. 7. 6. 1811 in
Freiburg.

6 Josepha von Burgermeister geb. v. Beer, geb. 9. 11. 1764, verh. 10. 10. 1781 m. Oberfeldknegs-
kommissär Jos. Franz Xaver Ferdinand von Burgermeister (gest. 1. 8. 1805 in Preßburg) gest,
27. 4. 1838 in Wien.

7 Bernhard Galura (eigentlich Kazenschwanz) geb. 21. 8. 1764 in Herbolzheim, Priesterweihe 1788
in Wien, dann Studienpräfekt am Generalseminar u. Katechet an der Mädchenschule Freiburg,
1791—1805 Stadtpfarrer am Münster zu Freiburg, 1802 Schulaufseher über Breisgau und Ortenau,
1805 erzherzogl. Reg. Rat, 1807 großherzogl. badischer Geistl. Reg. Rat, 1810—15 Stadtpfarrer
zu St. Martin u. Dekan. 1815 als Gubernialrat u. Geistl. Referent nach Innsbruck, 1819 Weih
bischof, 1818—29 Generalvikar v. Vorarlberg in Feldkirch. 1829—56 Fürstbischof von Brixen.
Gest. Brixen 17. 5. 1856. (vgl. Österreich. Biogr. Lexikon I, 1957, dort auch neben Verz. seiner
Hauptschriften die neueste Literatur über ihn).

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