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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0136
Wahlern angeschlossen. „Peter Rieder von schwarzenburg Berner gebieths"
konvertierte an seinem Niederlassungsort. Am 13. Juni 1656 sprach ihn
der Kapuzinerpater Petrus14 von der Bindung an die „Irrlehre" frei, und
fünf Wochen später legte Rieder in der Pfarrkirche sein Bekenntnis zum
neuen Glauben öffentlich ab15. Nach weiteren drei Wochen, am 13. August,
heiratete er seine Landsmännin Maria Leysin. Es war wohl Ausdruck der
Verbundenheit zur alten Heimat, wenn das Ehepaar als Trauzeugen zwei
Landsleute benannte: den Zähringer Viehhirt Jakob Müller von Reiden und
Johann Müller von Schwarzenburg. Neben diesen walteten die von der Kirche
bestellten Beistände Konrad Vögtlin und Matthäus Schmidt.

Zu den Einwanderern aus den Kantonen Luzern und Bern gesellten sich
weitere aus dem Kanton Zürich. Ihre Heimat waren die Orte Horgen und
Oberried. Die Siedlung Oberried am rechten Ufer des Rheins ist mit ihren
44 reformierten Einwohnern Filiale der Kirchengemeinde Eglisau und der
politischen Gemeinde gleichen Namens einverleibt. Das mit je einer reformierten
und katholischen Kirche ausgestattete Pfarrdorf Horgen war im
frühen Mittelalter ein Besitztum der Äbtissin zu Fraumünster in Zürich, dessen
Gerichtshoheit den Herzögen von Zähringen zustand. Aus Horgen wanderten
ein: Barbara Burkhart, Ulrich Burkhart und Christina Snerin. „Barbara
buocherin von Horga aus dem Zircher gebieth" verehelichte sich am
20. April 1653 mit Ulrich Mayer von Malters. Bei ihrem am 25. Januar 1654 im
Alter von ungefähr 26 Jahren erfolgten Hinscheiden erfahren wir, daß sie
Konvertitin war18. Auch „Udalricus Burchart von sorga17 aus dem Zircher
gebieth" war als Konvertit am 27. September 1654 mit Barbara Schneiderin,
der Tochter des Matthäus Schneider von Zähringen, an den Traualtar getreten;
der Kapuzinerpater Marcellus hatte ihn vier Wochen zuvor in Freiburg absolviert18
. Dreißigjährig starb er am 3. März 1658. Vorausgegangen im Tod war
ihm am 24. Dezember 1655 seine Landsmännin, die 54jährige, im Jahre 1654
zum katholischen Glauben übergetretene19 „Christina Snherin von Sorgen
Circher gebieths". Von „Oberried Zürcher gebieths" war Regina „Burck-
hardthin" eingewandert. Ein im Ehebuch mit Namen nicht aufgeführter Jungmann
von Bußlingen im Kanton Aargau wurde am 30. Oktober 1662 ihr
Lebensgefährte. Der bei der Braut angebrachte Vermerk „conversa" bezeugt,
daß sie Konvertitin war.

Dem in Remetswil eingemeindeten und in Rohrdorf eingepfarrten, 122
katholische Einwohner zählenden Dorf Bußlingen gegenüber liegt der durch
vorgeschichtliche Funde und eine seltene Pflanzenwelt weiteren Kreisen be-

14 Die Pfarrseelsorge wurde in Zähringen von Kapuzinern aus dem nahen Freiburg ausgeübt.

15 „a R Patre Petro Capucino 13 Junij 1656 ab Haeresi absolutus et 20 Julij publice Zeringae in
templo professionem fidei fecit".

18 „Vigesimo 5to Januarij Sacramento extremae unctionis rite munita a me F Ubaldo migravit ex
hac vita Barbara conversa Burckhetin von sorga Zircher gebieths quae fuit aetatis circiter 27. oder
26. oder 25". Siehe auch die Anmerkung 5.

17 Die fehlerhafte Schreibweise „Sorga" („Sorgen") beruht auf einem entschuldbaren Lesefehler des
Kirchenbuchführers. Sein Vorgänger im Amt schrieb die Buchstaben „s" und „h" mit ein und demselben
Zeichen, so daß beim Lesen eines unbekannten Wortes Verwechslungen leicht möglich
waren.

18 „ab Haeresi a R D Patre Marcello Capucino die 24 Maij Friburgi Brisgoiae absolutus fuit".
!* „se anno 1654 convertit".

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