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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0016
Hervorragend dargestellt der Landsknecht, daneben das Wappen und links
wie rechts die Säulen mit verschiedenfarbigem Schaft und Sockel. Klar und
gut wiedergegeben im Bogenfeld ein Landsknechtgefecht.

Der Ritter Wendel vom Wiger gehört zu dem damals in verschiedenen
Zweigen verbreiteten Adelsgeschlecht der SNEWLINS. Seine Familie hatte
das Weiherschloß bei Emmendingen als Sitz. Einen Johann Snewlin zum
W iger finden wir um 1350 als Cefolgsmann des Markgrafen von Hachberg. Er
und sein Sohn Konrad Dietrich Snewlin, 1378 genannt, hatten Lehen oder
Besitz in Endingen; der Erstgenannte war Vogt der Anna von Osenberg. Diesen
Vorfahren verdankt Wendel vom Wiger Besitz und Beziehungen zu Endingen
. Ein Hanmann Snewlin hatte um 1400 das Verleihungsrecht für die
bedeutende Endinger Pfründe im Freiburger Münster19, und Edelknecht Hans
Wernher Snewlin zum w iger besaß einst das Haus zum Rechen in Freiburg,
welches zu einem Teil das Gebäude der alten Universität gab und in veränderter
Bauweise heute zum Rathaus gehört. Von der Zeit an, wo Endingen
freie Reichsstadt war (1415—1428)20 bis 1470, war die Stadt an die Snewlin von
Landeck verpfändet21.

Das Wappen der Snewlin und damit des Wiger zeigt sich in der oberen
Hälfte gelb, in der unteren grün. Auch hier die Ziselierung fein ausgearbeitet.
Der Helm ist ganz in Gold gehalten.

Es lohnt sich, den stattlichen Landsknecht genau anzusehen. Der breitgezogene
Bart und der ernste Blick tragen bei zu dem entschlossenen Aus
druck. Das lange Gewand ist streng gefaltet, mit breiter Goldborte am unteren
Rand und auch ein Goldband in Brusthöhe. Seine Rechte hält das lange
aufrechtgestellte Schwert; mit der Linken hält er den Säbel. Die feinen Rot-
Zeichnungen und der Schmuck der Pfauenfedern geben belebende Abwechslung
in den Farben,

Der Sockel von einer der Säulen zeigt ein weibliches Wesen, das unbekleidet
auf einein Fisch reitet. Dem Fisch ist eine Art Gebiß ins Maul geschoben
, womit ihn die Reiterin lenkt. Seine Flossen bilden nach oben gestellt
einen Kreis.

Im Bogenfeld sehen wir, über den Pfauenfedern und dem roten Zier-
inuster, das Gefecht der Landsknechte. Einer hält die Lunte an die pulvergeladene
Kanone. Die anderen greifen mit den langen Kampfwaffen an. Auffallend
sind die aufgeplusterten Ärmel und die enganliegenden Beinkleider,
dazu der Landsknechthut, teilweise mit Kinnriemen. Auch die Hakebüchsen
der Landsknechte sind gut erkennbar. Einer schwingt die gelbe Fahne, zwei
andere fallen auf durch gelbe Hüte. Alles in allem ein kampfbetontes Bild.

6 Sebastian von Bin m eneck 1528 — (Tafel IV, 3 und VII, b)

Eine Dame hält das Wappen derer von Blumeneck. Die Säulen links- und
rechtsseitig der Scheibe sind nur zum Teil erhalten geblieben. Es fehlt auch
ein Stück vom Bogenfeld. Sehr bunt sind die Farben. Hier sind wieder
schlechte Flickstü^ke zu beklagen, besonders am rechten Arm und am unteren
Teil des Kleides der Schildhalterin.

19 Hermann Nehlsen: „Die Freiburger Patrizier Familie Snewlin", S. 60.

20 BStB, S. 216; Wild, S. 29.

21 BStB, S 216.

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