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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0028
hat ihrem Gemahl, Herzog Albrecht von Österreich, die Grafschaft Pfirt zugebracht
.

Alexius von Pfirt wird zu Biengen 1510 und 1525 genannt32. Er war der
Sohn des Ludwig, Mitherr zu Riegel. Die Großmutter väterlicherseits war
Margaretha von Blumeneck. Durch Kauf, Heirat und Erbschaft waren die von
Pfirt zu ansehnlichem Besitz im Breisgau gekommen. Damit waren auch die
Beziehungen zu Endingen gegeben.

Das Wappen zeigt auf schwarzem Grund einen silbernen, nach links schreitenden
Löwen, der golden gekrönt ist. Der Helm darüber hat eine verhältnismäßig
große goldene Krone, aus der ein Mannesrumpf herauswächst. Das
Haupt des Mannes ist gekrönt, und die zwei Enden einer Stirnbinde ragen
seitlich in den blauen Hintergrund.

In der Schildhalterin begegnet uns eine Frauengestalt, die mütterliche
Güte ausstrahlt. Der bedächtige Gesichtsausdruck, die imposante Anordnung
des schönen Kleides, und die elegante Haltung (besonders des linken Armes)
bringen Ruhe und Würde in das Bild. Die frohen Farben betonen dies noch
besonders: der leuchtend-rote Rock und der in zwei Nuancen gehaltene blaue
Hintergrund; dazu noch das frische Grün der Säulen.

Am Beispiel dieser Säulen läßt sich die feine Darstellungskunst einprägsam
betrachten. Die Konsole zeigt uns einen Männerkopf mit langem Bart und im
Winde wallendes Kopfhaar. Ein großes Blatt deutet Flug oder Bewegung an,
und in elegantem Schwung ist ein dreiteiliges Blatt und eine fünfblättrige
Blüte Fortsetzung und Schluß. Darüber der runde Säulenschaft in sich gedreht
und so im kleinen getreu die Farbe fein aufgetragen, daß man die Meißelführung
des Steinmetzen zu erkennen glaubt. Alles in gelber Färbung mit
teils kräftigem Goldton abgesetzt.

Im Bogenfeld begrüßen uns die einem Triumphwagen vorausgehenden
Bläser. Hinter einem Kamelreiter zieht ein Elefantenpaar. Der etwas walzenförmige
Elefantenleib ist mit einer schwarzen Gurte mit goldenen großen
Punkten umgeben, die Elefantenohren leihen ihre Form von gewachsenem
Blattwerk. Das nächste Zugtier-Paar sind Pferde, mit einer Decke versehen
und mit schwarzem Geschirr angespannt. Ein festlich gekleideter Jüngling
hält den Zügel und auf dem Nebenpferd sitzt ein Alter. Auf dem goldenen
Prunkwagen sitzt ein Herrscher mit dem Kopfschmuck, diesmal golden, den
fliegenden Teilen des Stirnbandes vom Manne der Helmzier gleichend. Zwei
Begleiter zeigen in ihren Händen Trophäen.

Das ganze Bogenfeld ist eine zügig durchkombinierte prächtige Schau, die
einem historischen Festzug in unserer Zeit eine glänzende Note geben könnte.

11 Fasius von Pfor — 1529 (Tafel V, 4; VII, c; VIII, f)

Eine Scheibe, wo der siebenstrahlige Stern vorherrscht; farbenfroh der
Schildhalter, wieder reich verziert die Säulen. Auch hier sind fremde Stücke
eingefügt. Das Bogenfeld gibt einige Rätsel auf, worauf wir noch zu sprechen
kommen.

32 Kindler, S. 81.

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