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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0060
beschlossene Verlängerung des Langhauses zugleich Hand anzulegen". Dazu
solle man sich mit der fürstlichen Rentkammer verbinden. Wahrscheinlich enthielt
aber der Voranschlag von Arnold schon die dazu nötigen Materialien.
Der Abt beanstandete unter anderem die Menge der angeforderten Ziegel,
weil sie kaum nötig für den relativ kleinen Chorneubau sein dürfte. Er
beauftragte auch aus diesem Grunde seinen Verwalter in Krozingen mit einer
Überprüfung. Verdächtig war auch das Weglassen der „Zugehörde" im Riß.
Die Erläuterung sollte mündlich geschehen. Im ganzen geben die Archivalien
nur die Planung und den Schriftwechsel wieder, aber nicht die Ausführung.
Es fehlen außer der Quittung für den Probst in Bürgeln auch die Rechnungsbelege
.

Am 12. August 1746 berichtet der Amtsverweser Salzer dem Markgrafen,
der geplante Anbau und die Reparaturen seien soweit fortgeschritten, daß mit
deren Ende im folgenden September gerechnet werden könne.

Die heutige Form der Kirche dürfte im wesentlichen nach dem Riß und
dem Voranschlag von Arnold entstanden sein. Der Brandgiebel wurde samt
der Sakristei abgebrochen, die an der Nordseite des Turmes stand. Übriggeblieben
sind zwei Kragsteine im Dachgeschoß, auf denen wohl das Pultdach
ruhte, und der Durchgang von der Turmhalle aus, der später noch beschrieben
werden soll. An Stelle der Sakristei wurde in der Flucht der Ostwand des
Turmes eine 13 Schuh lange und 2V2' dicke Mauer errichtet und im rechten
Winkel noch um einige Schuh in Richtung auf die Nordwand des Langhauses
verlängert. So entstand eine Nische. Nach Ausbrechen der 1667 entstandenen
Nordostecke des Langhauses wurde senkrecht zu dessen Längsachse der geforderte
und jahrelang umstrittene Chor errichtet. Sein Fundament hat eine
eine Länge von 55'. Der Raum erhielt fünf Fenster und die Nischenwand
eines. Für diesen Zweck wurden zwei Fenstergestelle dem östlichen Teil der
Nordwand des Langhauses entnommen und an Stelle des einen am Stoß von
Langhaus und Chormauer eine Tür eingesetzt. Die vermutlich zur selben
Zeit vorgenommene Verlängerung des Schiffes nach Westen um 13' ist an
eiuer äußeren Sockelfuge der Südwand heute noch abzulesen, an der Nordmauer
dagegen nicht. Der Abstand des neu eingesetzten vierten Fensters vom
älteren dritten Fenster beträgt 4,30 Meter statt 2,80 Meter zwischen den alten
Fenstern, und die Fensterbreite beträgt 1,10 Meter statt einen Meter. Auf der
Innenseite ist der Stoß zwischen altem und neuem Mauerteil durch einen
Buckel markiert und durch einen gröberen Kragstein neben den drei älteren
für die Zwerchempore. Eine weitere Markierung bildet das Ende des Frieses
am alten Mauerteil. Ob die im Jahre 1667 wegen der Verbreiterung des Langhauses
abgebrochene Nordmauer auch Fresken enthielt, ist nirgends erwähnt.

Da man laut Akte an dem 1746 abgebrochenen Westgiebel die im Jahre
1667 vorgenommene Verbreiterung ablesen konnte, könnte er ähnlich ausgesehen
haben wie der Westgiebel an der Kirche in Weisweil. Tür und Fenster
waren wahrscheinlich nach rechts aus der neuen Mittelachse herausgerückt.
Das heutige Portal und die zwei darüber befindlichen Fenster bieten nichts
Besonderes. Dagegen ist der Dachstuhl bemerkenswert. Der Anteil über der
Verlängerung ist nicht mit dem im Jahre 1667 errichteten Gebälk verbunden
worden. Zwischen beiden sieht man einen durchgehenden Abstand von etwa
50 Zentimeter. Im Dachraum befindet sich in der Westmauer des Turmes auch
der Zugang zu seinen oberen Geschossen, und links daneben sieht man noch

50


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