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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0084
850 Jahre St. Märgen. Festschrift anläßlich der 850 Jahr Feier. Herausgegeben vom
katholischen Pfarramt und von der politischen Gemeinde St. Märgen, 1968. -
253 Seiten, zahlreiche Abbildungen.

Der sehr gut ausgestattete Band enthält Arbeiten einer Reihe kompetenter Verfasser
zur Geschichte St. Märgens, und vornehmlich der Abtei, über welche bisher in
der wissenschaftlichen Literatur auffallend wenig zu finden ist. Die einzige über
schauende geschichtliche Darstellung war bislang der Beitrag Josef Baders im
„Freiburger Diözesan Archiv", Bd. 2 (1866) geblieben. Den vorliegenden Band eröff
net Wolfgang Müller, Universitätsprofessor in Freiburg, mit einem Überblick
über die Geschichte des Klosters. Zunächst bietet die Gründung (1118) und Ausstat
hing des Augustiner Chorherrenstiftes im Zusammenhang mit den Zeitverhältnissen
manche Probleme. Im weiteren wird vom Verfasser besonders eindringlich auf die
seelsorgerischen Aufgaben, die der Konvent sich setzte, hingewiesen. Die Kloster
kirche war zugleich Pfarrkirche der bäuerlichen Gemeinde, doch blieb das Pfarr
vermögen vom Klostervermögen getrennt, was vor allem seit dem Ausverkauf des
Klosterguts und der Übersiedlung des Konvents nach Freiburg (1462) für den Fortbestand
der pfarrlichen Seelsorge sich als lebenswichtig erwies. Dem Kloster war die
Seelsorge in noch weiteren Pfarreien anvertraut, u. a. in Haslach bei Freiburg und
in Hüfingen.

Von den übrigen Beiträgen erwähnen wir besonders den von Vikar Manfred
Hermann über die Geschichte der Klosterkirche, sodann die Geschichte der
Pfarrei, zu welcher mehrere Autoren beigetragen haben, und die Geschichte der
Gemeinde St. Märgen. Der Rezensent gerät in Schwierigkeiten mit der Nennung der
Verfassernamen, weil eine Anzahl von Arbeiten weder im Inhaltsverzeichnis noch
im Text dieselben verzeichnen. Dem Vorwort ist zu entnehmen, daß einige wertvolle
Beiträge über St. Märger Kapellen (wie den Ohmen) und aus der Gemeinde stam
mende Geistliche Herrn Josef Hog, Pfarrer von Eschbach, verdankt werden.
Über die Silbermannorgel, die bei dem Kirchenbrand von 1907 zugrunde ging, und
die jetzige neue Orgel berichtet Pater Albert Hohn. Zuletzt sei ein Abdruck
erwähnt, der mit Genehmigung unseres Vereins dem „Schauinsland" vom Jahr 1934
entnommen wurde: „Die beiden Klausmatten (im Schwarzwald und in den Vogesen)
des Klosters St. Märgen" von Professor Engelbert Krebs.

Mit dem vorliegenden Band haben Pfarramt und Gemeinde sich ein Verdienst um
die Kenntnis der Heimat erworben. Es wäre zu wünschen, daß weitere Arbeiten und
Forschungen zur Geschichte der Abtei und der Landschaft, in der sie wirkte, dadurch
angeregt würden. W. Stülpnagel

Max Weber, Geschichte der Pfarrei Kirchzarten. Nachtragsband zum Festbuch
„Kirchzarten" zur 1200 Jahr Feier der Gemeinde, hsg. von Günther Haselier.
320 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Selbstverlag der Gemeinde Kirchzarten 1967.

Daß es möglich war, dem 1966 erschienenen stattlichen Band (siehe die Besprechung
in Schauinsland 1966/67, Seite 308 f.) noch den vorliegenden Nachtragsband mit
der Geschichte der Pfarrei folgen zu lassen, ist aufs wärmste zu begrüßen. Handelt
es sich doch hier um eine uralte Großpfarrei, deren Sprengel das gesamte Zartener
Becken mit den Seitentälern bis beiderseits auf den Gebirgskamm hinauf umfaßte,
und zugleich um eine Institution, die mit allen Seiten des Volkslebens, mit Wirtschaft
lieber und künstlerischer Tätigkeit, mit Herrschaft und Kriegsnot in engster Ver
flechtung steht und wirkt. Alle diese Bezüge werden in Max Webers vorzüglicher
Darstellung lebendig.

Die Frühzeit der Pfarrei erfährt, der Quellenlage entsprechend, nur sehr
knappe Behandlung. Ob die Entwicklung so verlief, daß eine Anzahl bereits beste
hender Eigenkirchen im 8. Jahrhundert durch die Abtei St. Gallen zu einer Groß
pfarrei zusammengefaßt wurden, steht dahin. Auf sicheren Boden gelangt die Dar-

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