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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0029
Landvogtei ausübte, ihm einverleibt. Ende September 1681 wurde nach sorgfältiger
und geheimgehaltener Vorbereitung die Republik Strafiburg (der
Bischof von Strafiburg residierte außerhalb der zur Reformation übergegangenen
Stadt in Zabern) in das französische Staatsgebiet eingegliedert.

Durch den Frieden von Nyinwegen hatle inzwischen Frankreich auf das
ßesatzungsrecht in Philippsburg verzichtet, es behielt jedoch Freiburg und
Hüningen. Durch den Frieden von Ryswijk vom 30. Oktober 1697 behielt
Frankreich das Elsaß mit Strafiburg, während Freiburg, Breisach, Kehl, Philippsburg
und das Herzogtum Zweibrücken an das Reich zurückgegeben
wurden.

Während einer langen Reihe von Jahren standen das Reich und Österreich
im Zweifrontenkrieg gegen West und Ost. Der allerchristlichste König ermunterte
die Türken zum Angriff auf die österreichischen Erblande und das Reich.
1683 wurde der Vorstoß der Türken bei Wien zurückgeschlagen. Markgraf
Ludwig von Baden, der jahrelang gegen die französischen Armeen im Westen
kämpfte, hat sich als „Türkenlouis" dem Gedächtnis der Nachwelt eingeprägt.
Aber schon einige Jahre zuvor hatte der große Kurfürst 1675 bei Fehrbellin
die in Brandenburg eingedrungenen Schweden zurückgeworfen und damit
den Weg Brandenburgs zu seiner Ausweitung zu Preußen eröffnet.

In diesem europäischen Rahinen, in einer von Kriegen heimgesuchten Zeit,
vollzieht sich die zwanzigjährige Zugehörigkeit der Stadt Freiburg zu Frankreich
.

Die Einnahme Freiburgs

Am 29. Oktober 1677 schrieb Marschall Crequi, der Kommandant der in
Deutschland operierenden französischen Armee, aus dem Lager von Molsheim
an den Staatssekretär des Kriegs, Louvois, dieses Jahr, in dem er den
Rhein hinunterziehe, gäbe es eine gute Möglichkeit, die Stadt Freiburg anzugreifen
und einzunehmen. Eine solche Maßnahme würde es erleichtern, sich
nach Saarbrücken zu begeben, um auch diese Stadt einzunehmen1.

Der Vorschlag Crequis ist improvisiert und erfolgt in einem unerwarteten
Zeitpunkt. Seit 1676 tagt in Nymwegen der Kongreß, der den Frieden vorbereiten
soll. Eine Kriegführung im Winter ist in der damaligen Zeit nicht
üblich, die Truppen pflegen nach beiderseits geübtem Ritus ihre Winterquartiere
aufzusuchen.

Louvois liest diese Depesche dem König vor, dieser billigt die Absicht des
Marschalls, den Rhein zu überschreiten und Freiburg anzugreifen, falls kein
langer Widerstand zu erwarten sein sollte, der König kenne die Bedeutung
dieses Platzes für den Krieg in Deutschland, er werde mit Ungeduld Nachrichten
über den weiteren Verlauf der Unternehmung durch Exprefikuriere
erwarten.

Crequi hat, wie der Marquis de Sourches mitteilt, durch die Art seiner
Truppenbewegungen den Herzog von Lothringen als Kommandierenden der
Kaiserlichen Armee getäuscht. Crequi teilie die Truppen, gab Befehle, in die
Winterquartiere einzurücken, ließ die geteilten Verbände zwei Tage mar-

1 A 1 541 S. 220.

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