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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0037
Entsendung eines Gouverneurs sei undienlich, da die „marechaux de camp",
zu denen Bouffiers gehört, nicht an den Plätzen kommandieren, an denen
sich Gouverneure befinden, Bouffiers hätte daher bei Bestellung eines Gouverneurs
weniger zu kommandieren8. Louvois hält es für angebracht, von den
Vertretern der Markgrafschaft Baden (les gens du marquisat de Baden) das
Schloß Rütteln und die Hochburg zu verlangen. Rütteln wird ebenso wie die
Schlüsser Badenweiler und Sausenburg nach der Schlacht bei Rheinfelden
(26. Juni 1678), an der Bouff mit einem Truppenteil teilnimmt, zerstürt
werden9, die Hochburg wird wenige Jahre später dasselbe Schicksal erleiden.
Schließlich bittet Louvois den Kommandanten, 200 Mann auszuheben (lever),
sie sollen in einem der deutschen Regimenter, die der Künig unterhält,
dienen. In der Frage der Beitreibung der Kontributionen sei bis zum Rückzug
der Feinde kein Fortschritt müglich, die Ausführung dieses Vorhabens müsse
einstweilen aufgeschoben werden. Der Brief Louvois' schließt mit dem eigentümlichen
Rat, man künne versuchen, nach Basel Leute zu schicken, die als
Bauern verkleidet seien, um das Feuer in die Mitte des Landes zu tragen und
durch ein Beispiel zu versuchen, den Schrecken darin zu verbreiten10. Diese
Haltung des Ministers steht im Einklang mit dem Willen des Künigs, der sein
Mißfallen mit einer von der Garnison Freiburg in Schünau vorgenommenen
Exekution mit den Worten ausdrückt, man hätte diesen Ort ganz zerstüren
und ein Beispiel statuieren sollen, das den Schrecken in das Land trägt11.

Dieser Wunsch des Königs wird im folgenden Jahre erfüllt. Am 20. September
1678 berichtet Mathieu Castelas ans Freiburg an Louvois, er komme zu
Pferd von Schünau nach Freiburg, er habe Schünau ganz brennen lassen, und
sei drei Stunden dort geblieben, um den Ablauf des Brandes zu beobachten12.

Bouffiers beabsichtigt im Einklang mit dem Intendanten eine Bestrafung
der bis zum 15. Dezember 1677 nicht zurückgekehrten Bürger. Er ist erfreut
über das Eintreffen des Herrn von Choisy, der an Stelle Vaubans den Zustand
der Festungswerke prüfen soll. Auf Weisung Crequis bringt er zur Beobachtung
der auf der Hochburg stationierten kaiserlichen Truppen einen Wachtposten
auf dem Kirchturm von „Langendenzlingen" unter und bittet um Weisung
, ob er der Besatzung der Hochburg Feuer androhen soll, falls das Schloß
nicht übergeben wird13. Aber noch ist die Stunde des Unterganges dieses Stützpunktes
der Markgrafschaft Baden-Durlach und der kaiserlichen Truppen
nicht gekommen.

So rasch die Beförderung der Post von Paris nach dem Elsaß sich vollzog,
hat Bouffiers doch Grund, sich beim Minister über die schlechte Einrichtung
der ordinären Post von Freiburg nach Breisach zu beklagen14. Ein einzelner
Mann befördert zu Fuß ohne Paß die Pakete von Breisach nach Freiburg. Der
Intendant wird um Abhilfe ersucht. Als im folgenden Jahre eine Kavallerieabteilung
des Kaisers auf der Hochburg eintrifft, wird General Montclar in
Breisach ersucht, die Verbindung von Breisach nach Freiburg sicherzustellen15.

8 a 1 565 Louvois an Bouffiers 20. 12. 1677.

9 Schreiber IV, S. 203.
10 a 1 565 20. 12. 1677.

U a 1 561 St. 163. Louvois an Bouffiers 29. 12. 1677.

12 a 1 608 St. 288,

13 a 1 565 St. 104.

14 a 1 565 St. 104 17. 12. 1677.

15 a 1 609 St. 182.

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