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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0040
Dörfern dem Kaiser zurückgeben, wenn sich ein dem König genügendes
Äquivalent findet2.

Die Verhandlungen waren schwierig, zeitraubend und schwerfällig, ihr
Ergebnis bildete kein Ruhmesblatt der kaiserlichen Diplomatie.

Nach dem Abschluß des Friedens von Nymwegen weist Louvois durch
Schreiben vom 3. Mai 1679 an den Intendanten la Crange die Nachricht (la
nouvelle) zurück, man solle dem König vorschlagen, Freiburg gegen die zehn
Reichsstädte im Elsaß auszutauschen, da diese formell noch immer zum Reich
gehörten. Ein derartiges Vorgehen würde bedeuten, daß man Freiburg für
nichts und ohne Gegenleistung zurückgebe, da sich die zehn Reichsstädte in
der Gewalt des Königs befinden3.

Berichte und Nachrichten

Hunderte von Berichten und Informationen, die sich im Archiv des französischen
Ministeriums für nationale Verteidigung befinden, befassen sich mit
den militärischen Ereignissen in Deutschland während der von Ludwig XIV.
geführten Kriege und mit den Vorgängen in und um die Stadt Freiburg insbesondere
. Marschall Crequi. der Freiburg 1677 eingenommen hat, General
Montclar, der längere Zeit in Breisach stationiert war, Marschall Bouffiers
als zeitweiliger Kommandant von Freiburg, Vauban als Festungsbaumeister,
der als Festungsfachmann nach Freiburg entsandte Marquis de Choisy und
der in Freiburg stationierte Ingenieur Tarade. der Intendant des Elsaß, de la
Grange, berichten an „Monseigneur" über alle ihnen wichtig erscheinenden
Vorgänge. Diesen zahlreichen Informanten steht nur ein Weisungen erteilender
Adressat gegenüber: der Staatssekretär für den Krieg Louvois, der im
Auftrag des im Hintergrund bleibenden Königs handelt. Die straffe Zentralisierung
der französischen Verwaltung, ihre Ausrichtung auf eine weisunggebende
Zentralgewalt drückt sich auch im militärischen Bereich in diesem
Briefwechsel aus. Über Louvois steht der König, ein absoluter Monarch, dessen
Entscheidung der mächtige Minister in wichtigen Fällen einholt. Der König
ist es, der seine Zustimmung zum Angriff auf Freiburg erteilt1, der sein Mißfallen
zum Ausdruck bringt über die Unzulänglichkeit der Exekution des
Ortes Schönau und hinzufügt, man hätte diesen Ort ganz zerstören und ein
Beispiel statuieren sollen, das den Schrecken in das Land bringt2. Der König
ist es, der seinem Heerführer und Verwandten, dem Marschall Crequi „erlaubt
" hat, gewisse Maßnahmen durchzuführen und sich vorbehält, ihm seine
künftigen Intentionen für den Rest des Jahres zu gegebener Zeit mitzuteilen.
Es ist der König, der den Marschall Crequi eines persönlichen Handschreibens
würdigt, das er ihm durch Louvois übersenden läßt und in dem die Anrede
„mon cousin" von ihm gebraucht wird3. Crequi ist auch der einzige, der mit
dem mächtigen Minister Louvois auf gleicher protokollarischer Ebene ver-

2 Ebenda S. 186 ff.

3 A 1 621 S. 42, 3. 5. 1679.

1 A 1 560 S. 242 und 561 St. 37.

2 AI 561 St. 163.

3 A 1 608 St. 286, Brief des Königs aus Fontainebleau an Crequi vom 19. 9. 1678.

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