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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0042
und festen Plätzen der Kaiserlichen umgeben. Der Gouverneur du Fay pflegt
„Expreß", nach Laroussc Leute, die mit einer rasdien Mission beauftragt sind,
zur Erkundung wegzuschicken, so im April 1689, als verlautet, der Herzog von
Lothringen beabsichtige eine Belagerung von Hüningen. Einer dieser Beauftragten
, beritten und von gutem Aussehen und lebhaftem Geist, bleibt drei
Tage in Schaffhausen „im besten Kabarett" und berichtet, daß sich in Neustadt
im Mai 3 000 Mann versammeln sollen10. Ebenso werden im Juni 1691, als die
Ankunft feindlicher Truppen in St. Peter gemeldet wird, zwei „Expreß" zur
Erkundung weggeschickt11. Für derartige Erkundungen sind keine besonderen
Mittel vorgesehen, du Fay bittet daher die Pariser Zentrale um den Ersatz
der Kosten der „Expreß", die er an die Front geschickt hat, um die feindlichen
Truppenbewegungen zu beobachten12.

La Grange leitet alle ihm aus verschiedenen Quellen zufließenden Informationen
über Deutschland nach Paris kommentarlos weiter.

Bewegen sich diese Erkundungen im herkömmlichen Rahmen, so werden
andere, weniger konventionelle Mittel nicht vernachlässigt. Der Intendant
der französischen in Deutschland operierenden Armee Herr de la Fonds, der
spätere Nachfolger la Cranges in Straßburg, schlägt Louvois vor, einen aus
der Freigrafschaft stammenden Geistlichen dein Prinzen Armand von Baden
als Sekretär beizugeben, um Frankreich durch Beschaffung von Nachrichten
aus Deutschland zu dienen, er frägt, ob er ihm 100 ecus geben könne, um ihn
zu engagieren13. Geistliche werden im Hinblick auf die bestehenden Passierschwierigkeiten
als besonders geeignet für derartige Missionen angesehen,
denn auch Bürgermeister Dischingcr von Breisach schlägt dem Intendanten
und dieser schlägt Louvois vor, einen Geistlichen (eure) nach Schwaben zu
schicken, um „alles zu wissen, was vorgeht14".

Die Festung Freiburg

Bis zum Frieden von Nymwegen

Dem zum „Genie", dem Ingenieurkorps gehörigen Ingenieur der französischen
Armee oblag eine doppelte Aufgabe: die zur Krone Frankreichs gehörigen
Plätze zu befestigen und die Belagerungen befestigter Plätze zu leiten.
Diese doppelte Aufgabe könnte an den zum Wildhüter avancierten Wilderer
erinnern, der die Begabung zur Jagd als persönliches Erbe einbringt. Vauban
hat Breisach befestigt und 1703 die Belagerung dieser Stadt erfolgreich geleitet,
Marschall Villars, allerdings nicht zum „Genie" gehörig, gilt als Verfasser
einer Studie über die Verteidigung Freiburgs und hat diese Stadt 1713 erfolgreich
eingenommen. In der 1805 erschienenen „Geschichte des Kaiserlichen
Geniekorps" wird berichtet, Marschall Crequi habe gebeten. Vauban solle die
Leitung der Belagerung der Stadt Freiburg übernehmen1. Die Akten berich-

10 A 1 882 St. 33, 23. 4. 1689.

11 A 1 1091 St. 33, 7. 6. 1691 du Fay an Huxelles.

12 A 1 988 St. 148, 289.

13 A 1 981 St. 138.

14 A 1 1067 St. 221, 16. 5. 1691.
1 Allent, S. 142.

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