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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0043
ten hierüber nichts. Sicher ist, daß Vauban an der Belagerung Freiburgs nicht
mitgewirkt hat. Er war damals, für drei Jahre bestellt, Gouverneur der Stadt
Lille, offenbar ohne Residenzpflicht, da er Befestigungsarbeiten in Flandern
zu leiten hatte. Am 21. Oktober 1677 befand er sich in Dünkirchen, das zu einer
starken Festung ausgebaut wurde. Am 17. November 1677 beauftragte Louvois
Vauban, die Belagerung der Stadt Ghislain in Flandern zu leiten2. Vauban
ließ sich bei der Belagerung Freiburgs durch Goulon vertreten, dieser leitete
mit Montril und den Ingenieuren des Elsaß, zu denen vor allem Tarade
gehörte, den Angriff auf die Stadt.

Zwei Wochen nach der Einnahme Freiburgs schrieb Vauban aus Chimay
(Ardennen), eigenhändig an Louvois, niemals sei die Befestigungskunst mehr
von geschickten Leuten entblößt gewesen als heute. Er sei aber sehr beeindruckt
von der Leistung der Ingenieure, die an der Belagerung Freiburgs teilgenommen
hätten3.

Nach der Einnahme Freiburgs gilt die Sorge der französischen Dienststellen
der Erhaltung und Wiederherstellung der Befestigungen der Stadt und des
Schlosses Freiburg. Der Krieg wird weitergehen, auch wenn inzwischen die
Truppen beider Teile ihre Winterquartiere bezogen haben, ja, man rechnete
damit, daß die kaiserlichen Truppen vor Inanspruchnahme der Winterquartiere
einen Vorstoß auf Freiburg unternehmen könnten. Obwohl eine Äußerung
des Herzogs von Lothringen wiedergegeben wird, eine Belagerung von
Freiburg sei wegen des schlechten Zustands der kaiserlichen Infanterie unmöglich
, das Ziel sei, die Franzosen an der weiteren Ausdehnung in Deutschland
zu hindern4, bleibt die Angst vor einer künftigen Belagerung Freiburgs
durch die kaiserlichen Truppen bestehen. Alle Bewegungen feindlicher Truppen
werden mit Sorgfalt beobachtet, und man bemüht sich, durch Vertrauensleute
und entsandte „Expreß" Aufschluß über die Absichten des Gegners zu
erhalten. Das künftige Schicksal der Stadt bleibt ungewiß und wird noch
einige Zeit ungewiß bleiben. Am 8. Juli 1678 schreibt Louvois an den Intendanten
des Elsaß la Grange, der Intendant solle unter den Befestigungen des
Schlosses von Freiburg Sprengladungen anbringen, auf Befehl sollen diese
gesprengt werden5. Der Friede scheint nahe, aber noch bleibt im dunkeln,
was er bringen wird. Nur eines sieht fest: die Stadt soll bis auf weiteres
gehalten werden.

Am 24. November 1677 teilt Louvois aus St. Germain Crequi mit, der König
billige die Entschließung, die Plätze dem Erdboden gleichzumachen, die den
Feinden ermöglichen könnten, die Garnison von Freiburg einzuschließen, er
erwarte die Vorlage eines Befestigungsplanes, Crequi solle beachten, daß beim
jetzigen Zustand der Dinge allzu erhebliche Ausgaben vermieden werden.
Der König werde Vauban nach Freiburg entsenden, er wünsche eine Verstärkung
der Truppen jenseits des Rheins, um bei den Deutschen den Gedanken
, Freiburg im Winter zu belagern, auszuschalten6.

Am 26. November 1677 übersendet der Intendant aus Freiburg dem Staatssekretär
einen Plan der Stadt und einen Entwurf der Befestigungsarbeiten,

2 Vauban, Correspondance. 5 a 1 607 St. 232.

3 a 1 568 St. 221. 6 a 1 561 St. 74.

4 a 1 607 Vorbericht Guerre d'Allemagne 1678.

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