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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0046
Festungswerke an den Grenzen Spaniens und Savoyens entstehen. Tn Hüningen
, Breisach, Schlettstadt, Pfalzburg*, Fort Louis, nach 1681 in Kehl und
Straßburg, in Menin, St. Omer, Tournay, Dinant, Ypern, Maubeuge und Diin-
kirchen werden Befestigungsanlagen errichtet oder ausgebaut1. Dies alles
vollzieht sich gleichzeitig in einem hektischen Tempo unter Einsatz und Anstrengung
aller Kräfte und mit einem schwer lastenden Aufwand an Kosten.

Gleichzeitig mit dem Aufbau der Festungswerke vollzieht sich die Demo-
Lierung zahlreicher Burgen und Schlösser im Elsaß und im Breisgau. Die
Schlösser Badenweiler, Rötteln und Sausenburg im Breisgau, die Dagsburg
und die Wangenburg im Elsaß sind bereits 1678 durch Crequi zerstört worden,
die dem Markgrafen von Baden-Durlach gehörige Hochburg, längst ein Dorn
im Auge der französischen Besatzung Freiburgs, wird 1681 demoliert. Am
6. Dezember 1681 berichtet Kommissar Verenne von Freiburg an Louvois, die
Bastionen der Hochburg seien zur Hälfte niedergelegt, 300 Leute hätten noch
14 Tage zu arbeiten; aber auch sie scheinen ihr Zerstörungswerk nicht abgeschlossen
zu haben, denn im Januar 1690 werden 30 bis 40 Bauern mit der
Demolierung der Reste der Befestigungen der Hochburg beschäftigt2. Selbst
der Frankreich zuneigende Bischof von Straßburg, Kardinal Fiirstenberg,
vermag nicht» die Mauern seiner Residenz Zabern zu retten.

In dem Memorandum, das der Korrespondenz Louvois' von 1690 vorgeheftet
ist, werden Hüningen, Beifort und Freiburg als die am meisten exponierten
Plätze bezeichnet, Freiburg sei von den Quartieren der Feinde beinahe
umgeben3.

Am 1. Mai 1679 ersucht Louvois Choisy, sich ohne Zeitverlust nach Pfalzburg
und Freiburg zu begeben und über das. was er projektiert habe, ihm
Nachrichten zukommen zu lassen. Choisy erhält in Pfalzburg Ende dieses
Monats von Louvois die Weisung, ihn am 11. Juni in Freiburg zu erwarten4.

Über seine Reiseabsichten informiert Louvois am 10. Mai 1679 Vauban. Da
der Friede mit dem Kurfürsten von Brandenburg noch nicht abgeschlossen sei,
könne der König die von ihm vorgesehene Reise an die Ostgrenze von Calais
bis Dole nicht ausführen. Der König wünsche keine Verzögerung der für die
Sicherung der Grenze gegenüber Deutschland notwendigen Arbeiten, er habe
daher Louvois befohlen, gemeinsam mit Vauban eine Besichtigung vorzunehmen
, damit der König auf den gemeinsam zu erstattenden Bericht seine
Befehle geben könne. Der König wünsche, daß Vauban Freiburg besuche,
damit „seine Majestät entscheiden kann, in welcher Weise sie diese Stadt
befestigen lassen will". Louvois übersendet Vauban das von Choisy über
Freiburg ausgearbeitete Memorandum mit den Plänen. Louvois möchte Vauban
in Dole treffen und sodann gemeinsam mit ihm über Salins, Besancon,
Beifort, Hüningen nach Freiburg, von dort über Breisach, Schlettstadt, Hochfeld
, Pfalzburg, Marsal, Nancy und Longwy le Bouillon reisen und von dort
gemeinsam nach St. Germain zurückkehren.

Vauban wird gebeten, bereiis auf der Hinreise von Flandern nach Dole
einige Orte, darunter auch Freiburg, zu besuchen, Vauban sei sodann besser
in der Lage, dem König seine Auffassung darzulegen, wenn dieser es als dien-

1 A 1 670 „Genie". 3 A 1 979 Memoire.

2 A 1 670 St. 149; 969 St. 49. Ul 621 S. 14, S. 519.

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