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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0050
Ein umfangreicher Foliant, betitelt „Toise des ouvrages de Fribourg", gibt
in minuziöser Weise Auskunft über die in der Zeit vom Oktober 1679 bis
November 1683 ausgeführten Befestigungsarbeiten. Anstelle des üblichen
Vorberichtes teilt der Archivar mit, die maßstabgerechten und detaillierten
Angaben bedürften keiner Analyse, sie seien von Interesse für die Genieoffiziere
, die Unternehmer, Inspekteure und Kontrolleure der Regierung. Die
bisher für die Befestigung der Stadt Freiburg aufgewendeten Beträge werden
auf 1080891, Livres angegeben.

Ein „Atlas de Fribourg, donnant de detail sur diverses parties de cette
place" enthält sorgfältige Geländeaufnahmen und eine Reihe von Plänen,
Grundrissen und Querschnitten einzelner Bauwerke, insbesondere der Kasernen
und des Donjons im alten Schloß19.

Als Marschall de Lorge, der Kommandant der französischen Armee, am
4. Januar 1690 zusammen mit dem Tntendanten la Crange die Festungswerke
besuchte und auch den Berg bestieg, „von dem man auf das Fort St. Peter herunterblickt
", fanden sie die Anlagen in gutem Zustand20.

Zur Verteidigungsbereitschaft der Festung Freiburg gehört aber auch der
gute Zustand ihrer von Breisach kommenden Nachschubwege und die Freihaltung
des Schußfeldes. Im April 1687 besucht der Herzog von Duras, Marschall
von Frankreich, das alte Schlachtfeld von Freiburg, dessen Lage er, wie
zuvor Crequi, als bizarr und außerordentlich bezeichnet. Der einzige Zugang
zu Freiburg sei zwischen dem Berg von St. Georgen und dem Tal von Waldkirch
durch den Wald möglich, die große Straße von Breisach, die der Friedensvertrag
dem König „zur freien und ungehinderten Benutzung" überlassen
hatte, sei nicht ausreichend, er befehle daher dem Intendanten, weitere
Zugangsstraßen von Breisach und Langendenz]ingen aus anlegen zu lassen21.

Als drei Jahre später Marschall de Lorge Freiburg erneut inspiziert, ordnet
er das Abholzen eines größeren Waldstückes an der Straße von Breisach nach
Freiburg bei St. Georgen an. Kriegskommissar Heron in Freiburg bittet den
Minister in Paris, den Kommandanten du Fay in Freiburg anzuweisen, ein
Detachement Soldaten zum Schutz der Arbeiter beim Abholzen des Waldes
zur Verfügung zu stellen, ein umständliches Verfahren für die Durchführung
einer lokalen Maßnahme. Aber der Intendant, stets zu raschem Handeln bereit,
hat mit dem Marschall die Befestigungen besichtigt und ordnet, ohne eine
Weisung aus Paris abzuwarten, von Altkirch aus an, daß 1200 Bauern kommandiert
werden, um den Wald an der von Breisach nach Freiburg führenden
Straße zu fällen. Kriegskommissar Heron wird angewiesen, ihnen erhöhte
Brotrationen zur Verfügung zu stellen22.

Der große Plan

Ein im Archiv des „Genie" aufbewahrter Folioband enthält neben einer
Reihe von Plänen das „erste Projekt der Werke, die für die Befestigung der
Stadt und des Schlosses Freiburg auszuführen sind", aufgestellt von Marquis

19 A 1 707 u. Fol. 14 a Genie.

20 A 1 966 St. 40 de Lorge „voyait cette place bonne".

21 A 1 882 St. 41.

22 A 1 966 St. 45.

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