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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0052
nen, die drei Türme der Neuburg sind gut und robust und besser als Redouten
, sie sollen jedoch niedriger gehalten werden, damit der Feind sich ihrer
nicht bedienen kann. Die Häuser dieser beiden Vorstädte sollen jedoch keineswegs
bleiben, man soll vielmehr alle Bauwerke und die Kirchen planieren und
entfernen (aplanir et remuer), man kann, wenn man will, die Kapuzinerkirche
von der Zerstörung ausnehmen, sie könne als Redoute dienen, nachdem
man die Vorstadt verteidigt hat. Das Material der zu zerstörenden Gebäude
soll für die zu errichtenden Werke verwendet werden.

Das bestehende Schloß wird, wie bisher, in die Verteidigungsanlage einbezogen
, aber man braucht jenseits und oberhalb des Schlosses einige Werke,
„die den Feind verpflichten, zunächst die Stadt anzugreifen, um leichter zum
Schloß zu kommen".

Choisy schlägt die Errichtung von zwei kleinen Werken „vor dem Graben
des Schlosses", eines kleinen Halbmondes, und einer vorgeschobenen Redoute
auf dem ersten, das Schloß überragenden Gipfel vor, der „Belvedere", der sich
hier befindet, soll zerstört werden. Wenn man genügend im Frondienst tätige
Arbeitskräfte (gens de corvee) findet, soll man zu beiden Seiten des Bergkamms
und jenseits der vorgeschobenen Redoute die Büsche entfernen und
ein Glacis auf dem „kahlen Felsen" schaffen.

Choisy erkennt, daß zur Absicherung der vorgeschobenen Werke auf den
beiden Gipfeln, die die vorgeschobene Redoute überragen, Befestigungswerke
mit Flanken zur Verteidigung oder zwei runde Türme mit „reduits" angelegt
werden sollten, diese Werke hat er jedoch wegen der Erhöhung der Kosten
riicht in den Voranschlag aufgenommen, der König wird, wenn der Feind den
Platz nicht im kommenden Jahr angreift, diese Ausgabe anordnen, wenn sie
ihm gefällt.

Der von Vauban stammende und von ihm unterzeichnete „zweite Entwurf"
ist auf Grund des am 12. Juni 1679 abgehaltenen gemeinsamen Besuchs der
Stadt durch Louvois, Vauban und Choisy ausgearbeitet worden. Die Zustimmung
Louvois' zu den Grundsätzen dieses Plans dürfte bereits bei diesem
Besuch erfolgt sein. Die bereits von Choisy als erwünscht bezeichnete Einbeziehung
nicht nur des „alten Schlosses", sondern auch der höher gelegenen
drei Schloßberggipfel in die Befestigung bildet ein Charakteristikum dieses
Plans, der mit der Beschreibung der drei auf dem Berg zu errichtenden Forts
beginnt.

In 135 komprimierten Artikeln beschreibt Vauban nunmehr die für die
Errichtung des Forts St. Peter, der Sternschanze (Fort de FEtoile), der detachierten
Redouten, des Adlerforts, den Ausbau des alten Schlosses und die
Befestigung der Stadt durchzuführenden Maßnahmen. Hierbei bezeichnet er
in seiner Beschreibung und im Plan das auf dem höchsten Gipfel des Schloßbergs
zu errichtende Werk als das Fort „St. Peter", das Werk zwischen dem
alten Schloß und der Sternschanze das „Adlerfort". Diese Bezeichnungen
sind offenbar später vertauscht worden, im Oktober 1681 bezeichnet Pellisson
das oberste Fort als „Adlerfort". Der Name des Adlers schien offenbar für
das höchstgelegene Fort angemessener zu sein.

Das Fort St. Peter auf dem Schloßberg soll seinen Namen deshalb erhalten,
weil es das Tal dieses Namens (auf den französischen Karten wird das Dreisamtal
als „Tal St. Peter" bezeichnet) beherrscht, und weil es am Fest dieses
Apostels trassiert worden ist. Das andere Fort erhält den Namen der Stern-

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