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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0069
macht worden ist, und der ein Jahr später als Kommandant des Belagerungsheers
unter Marschall Crequi erneut Schütz, dem schwächlichen Verteidiger
der Stadt Freiburg, entgegentritt. Montclar ist Generalleutnant der Armeen
des Königs, Generalfeldmeister der französischen Kavallerie und wird nun
„Kommandant für den Dienst Seiner Majestät im Ober- und Unterelsaß". Da
der Gouverneur, der Herzog von Mazarin, abwesend und ohne Einfluß ist, ist
Montclar der höchstgestellte Repräsentant der Staatsgewalt, Feldmarschall
Bouffiers, Kommandant von Freiburg nach dessen Einnahme, ist seiner Autorität
unterstellt. Montclar hat, ebenso wie bis zum Jahre 1682 der Intendant,
seinen Dienstsitz in Breisach. Von dort aus besucht er nach der Einnahme von
Freiburg die französischen Truppen in ihren Winterquartieren. Er teilt dem
für das Elsaß zuständigen Staatssekretär des Krieges, Louvois, mit, daß seine
Befehle pünktlich ausgeführt werden6. Am 24. Dezember 1678 wird er von
Castelas in Freiburg benachrichtigt, daß kaiserliche Kavallerie auf der Hochburg
eingetroffen sei, es obliegt ihm, für die Offenhaltung der Verbindungsstraße
von Breisach nach Freiburg Sorge zu tragen7.

Montclar ist in seinem Selbstgefühl verletzt, als Crequi ihn tadelt, weil er
keine Mitteilung darüber gemacht hat, daß die Feinde die Forts am Rhein
wieder aufrichten, er beklagt sich unmittelbar bei Louvois, Crequi habe Wendungen
gebraucht, „die ein Mann von meinem Charakter und meinem Alter
nur vom König oder von dem, der als sein Organ spricht, erwarten durfte8".
Montclars Briefwechsel mit Louvois bezieht sich in erster Linie auf die Erörterung
militärischer Angelegenheiten, über feindliche Truppenbewegungen9,
über die militärische Lage nach der Einnahme von Freiburg10 oder die Besichtigung
der Fundamente des Forts St. Louis11. Zwecks Eintreibung der Kontributionen
will er die Dörfer zwischen Freiburg und Breisach exekutieren
lassen und sucht dafür einen geeigneten Maiin12. Am 15. Dezember 1679 teilt
er Louvois mit, die Regierung des Breisgaus behaupte, wie es auch wahr sei,
daß ihr Gebiet äußerst ruiniert sei, dies gebe ein geeignetes Mittel, um zu
erreichen, daß der Kaiser dem König diese Herrschaften wie Waldkirch, Ken-
zingen, Endingen abtrete13. Er selbst entsendet im Dezember 1679 Truppenteile
nach Todtnau, Glottertal, Elzach, Schwarzenbach und Triberg, um die
Passagen über den Schwarzwald zu kontrollieren, und erwartet eine Weisung,
ob diese Maßnahme gebilligt wird14. Wenn Montclar rangmäßig über dem
Intendanten steht, so sind seine Aufgaben doch militärischer Art, auf den
Gang der Verwaltung des Elsaß, aber auch der Stadt Freiburg, übt der Intendant
einen weit stärkeren Einfluß aus. Nach dem Übergang von Straßburg an
Frankreich im Jahr 1681 wird er im folgenden Jahr seinen Dienstsitz von
Breisach nach Straßburg verlegen.

Der König, der dem Kardinal Mazarin einen großen Teil der früher österreichischen
Besitzungen im Elsaß überlassen hat, belohnt auch Montclar, indem
er ihm 1680 die Herrschaft Hohlandenberg verleiht, nachdem der Conseil
superieur in Breisach in einem Rechtsstreit zwischen den Familien Leyen und

6 A 1 561 St. 154, 155.

7 A 1 609 St. 182.

8 A 1 609 St. 145.

9 A 1 629, 15. 8. 1679.

10 A 1 561 St. 57, 16. 11. 1677.

H A 1 794, 12. 1. 1689.

12 homme entendu A 1 629 S. 617, 20. 11. 1679.

13 A 1 629 S. 657.

14 A 1 629 S. 661, 692.

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