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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0090
Kommandant Clairac

Der Chevalier Clairac de la Mannnyc, der sich selbst als Ingenieur bezeichnet1
, ist Leutnant des Königs und Kommandant2, er vertritt bis zur Räumung
Freiburgs den Gouverneur Villars, der sich während des größten Teiles seiner
Amtszeit bei der kämpfenden Truppe befindet. Dem Königslentnant ist eine
große Verantwortung aufgebürdet in einer Zeit, in der wegen des Ausbleibens
der aus Paris erwarteten Zahlungen die Bezahlung und Versorgung der
Truppen fortgesetzte Schwierigkeiten bereitet, die nur durch Anleihen beim
Magistrat überbrückt werden können.

Clairac ist ständig bemüht, durch Erkundungsunternehmen, durch „Expreß
" oder Vertranenspersonen Nachrichten über die Standorte und die Bewegungen
feindlicher Truppen zu erhalten. Wie der verstorbene Gouverneur
du Fay, unternimmt er häufige „partis" von Freiburg aus, ,11111 den Truppen
Beschäftigung zu verschaffen und um Fxenipel zu statuieren3". Am 8. Februar
1694 übersendet er dem Minister eine Tiste der in Villingen befindlichen
französischen Kriegsgefangenen und eine Aufstellung über die Verteilung
der feindlichen Truppen4. Kommandant der kaiserlichen Truppen in Schwaben
und im Schwarzwald ist General Baron von Steinau in Singen. General-
gouverneur von Konstanz, den Waldstädten, der kaiserlichen Frblande ist
Prinz Karl Egon von Fürstenberg. der sein Quartier in Löffingen hat. Die am
weitesten vorgeschobenen Posten der Kaiserlichen sind das Schloß Geroldseck
bei Lahr, die Heidburg bei Elzach, die Redoutc Stirzelbach im Prechtal, die
Redoute „Fallgrund" beim Fort Hohlen Graben, das in Neustadt stationierte
Regiment Spielberg hat Quartiere in Waldau, Langenordnach, Joostal,
Schwärzenbach, Breitnau und Lenzkirch bezogen, in Muggenbrunn, Wieden
und Neuenweg sind feindliche Posten.

Nachdem in verschiedenen Orten des Hochschwarzwaldes feindliche Dragoner
aufgetaucht sind, schickt er am 6. August 1694 eine „parti" zum Hohlen
Graben, um festzustellen, ob die Passagen des Schwarzwaldes besetzt sind. Er
erhält die Mitteilung, Prinz Ludwig von Baden habe 14000 Mann hinter den
Bergen versammelt5.

Gl airac übertrifft alle Gouverneure Freiburgs durch seine Bemühungen
um die Beschaffung und Weiterleitung von „Nachrichten6". Im Mai 1695 erfährt
er, daß 400 Leute an der Instandseizuug der Linie, der Forts und Redouten
von Triberg zum Hohlen Graben arbeiten. Am Hohlen Graben werden vier
neue Redouten errichtet7, in der Herrschaft Triberg befinden sich 150 bewaffnete
Bauern.

Barbezieux beanstandet, daß Glairac für die Einholung dieser Informationen
zusätzliche Gelder verauslagt. Glairac erwidert, er erhalte die Mitteilungen
über Vorgänge im Kinzigtal, Württemberg und im Schwarzwald

1 A 1 1264 St. 45.

2 A 1 1264 St. 162.

3 A 1 1264 St. 177.

4 A 1 1264 St. 45.

5 A 1 1265 St. 38, 1267 St. 28.

6 A 1 1267 St. 76, 77, 159, 160, 178, 1364 St. 114, 1366 St. 18 21.

7 A 1 1267 St. 70, 1366 St. 74, 75.

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