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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0091
durch „Expreß", die dort wohnen, und die „Pensionäre des Königs" sind,
seine Ausgaben seien nicht erheblich8.

Deserteure der feindlichen Truppen stellen sich ein und geben an, sie
stürben vor Hunger und erhielten keine Löhnung9. Da trotz der angedrohten
Strafe des Erhängens immer wieder Angehörige der eigenen Truppe desertieren
, setzt Clairac auf Anweisung des Marschalls Huxelles für die Entdeckung
eines „Desertionskomplotts" eine Belohnung von zehn Pistolen, was
120 Livres entspricht, aus10.

Wiederholte Anleihen bei der Stadt und die Häufigkeit der von ihm ausgestellten
„Billets" tragen nicht zu Clairacs Beliebtheit bei der Bürgerschaft
bei.

In einem Schreiben vom 19. Mai 1696 an den Minister bezeichnet er die
Garnison Freiburg als zu schwach, der vorgeschobene Posten Freiburg müsse
den Zugang nach Breisach offenhalten, er tue sein möglichstes, um „die
Superiorität über die Feinde aufrechtzuerhalten". Leider trenne kein Flufi
Freiburg von den Feinden11. Im Mai des folgenden Jahres entsendet Marschall
Huxelles die in Freiburg befindlichen Regimenter in die Umgebung von Neustadt
, nur schwache Kräfte verbleiben in Freiburg12. Aber wenige Monate
später beseitigt der Frieden von Ryswijk Befürchtungen und Risiken, Freiburg
fällt an Kaiser und Reich zurück.

Clairac vollzieht am 11. Juni 1698 seine letzte Amtshandlung, indem er,
mit Tränen in den Augen, „die in französischen Ratshabiten befindlichen Herren
der Stadt ihres Eides entläßt". Er verläßt die Stadt mit der in Richtung
Breisach abziehenden französischen Garnison13.

Die Passagen nach Schwaben

Freiburg ist nicht nur ein vorgeschobener Posten der Krone Frankreichs,
sondern zugleich auch in einer von permanenten Kriegen erfüllten Zeit Ausgangspunkt
und Ausfalltor militärischer Unternehmungen nach „Schwaben"
und den Ländern des Kaisers. Die Erkundung der Passagen, die über den
Schwarzwald nach dem Osten oder zu den vier Waldstädten im Südosten
führen, wird daher von den Gouverneuren der Stadt mit Sorgfalt betrieben.
Die von Nicolas de Fer, dem Geographen Seiner Majestät, herausgegebene
Karte zeigt die „verschiedenen Wege und Passagen durch die Berge und
schwarzen Wälder, um nach Schwaben einzudringen1". Auf ihr sind am Hohlen
Graben westlich der Straße Turner Kalte Herberge drei Forts eingetragen
. Die Befestigungen der kaiserlichen Armee am Hohlen Graben sind
von besonderer militärischer Bedeutung, weil sie den Zugang nach Schwaben
sperren. Auch die Leitung der kaiserlichen Armee weiß dies. Aus einer Aufstellung
über die Winterquartiere der Truppen des Kaisers, vermutlich aus
dem Jahre 16782, ergibt sich, daß sich auf dem Hohlen Graben nicht weniger

8 a 1 1407 St. 136. 11 a 1 1364 St. 152 19. 5. 1696.

9 a 1 1289 St. 130 12. 9. 1694. 12 a 1 1407 St. 4 4. 5. 1697
10 a 1 1267 St. 177 29. 5. 1695. *3 Schreiber IV, S. 217.

1 A 1 1067 Karte ohne Jahres angäbe.

2 a 1 609 St. 191. Nach dieser Aufstellung befinden sich in Offenburg 16, Philippsburg 20, Landau
9r in den Waldstädten 9, in der Hochburg 4, im Kinzigtal 8, in Oberkirch/Oppenau 4 Kompanien
.

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