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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0098
Besuche und Besucher

Louvois hat Freiburg mindestens drei Mal besucht. Im Frühjahr 1679
beauftragte ihn der König, die Grenzgebiete im Osten Frankreichs zu besuchen
. Louvois bat Vauban im Hinblick auf die vorzunehmenden Befestigungs
arbeiten durch Schreiben vom 10. Mai 1679. ihn zu begleiten1. Er teilte gleich
zeitig dem Intendanten la Orange seine Reiseabsichten mit. Seine Route sollte
über Nancy, Saarbrücken, Pfalzburg, Hochfeld nach Freiburg, von da über
Hüningen, Basel, Neuchätel führen. Er wollte bei seiner Reise eine „Kalesche"
benützen, zwölf Pferde sollten für seine Bedienten gemietet werden2. Am
21. Mai 1679 teilt Louvois dem Tntendanten mit, er wolle am 11. Juni in Brei
sach, am folgenden Tage in Freiburg eintreffen, am 14. Juni wolle er nach
Breisach und Hochfeld Weiterreisen. Die wiederholt geänderte Reiseroute
läßt sich anhand der zahlreichen Briefe, die Louvois, unterstützt durch sein
ambulantes Sekretariat, unterwegs absandte, unschwer rekonstruieren. Die
Reise führte von Saint Germain, das Louvois am 5. Juni verließ, über Salins,
Besancon, Altkirch, Breisach nach Freiburg, von dort zurück über Schlett
stadt, Zabern, Saarburg, Marsal, Diedenhofen, Longwy, Louvois nach Saint
Germain.

Am 11. Juni teilte Louvois von Breisach aus seinem Vater, dem Kanzler
le Tellier, mit, daß er am folgenden Tage Freiburg besuchen werde. Während
der ganzen Reise übt er seine Tätigkeit als Staatssekretär des Krieges aus,
von Freiburg aus richtet der Unermüdliche eine Reihe von Briefen an verschie
dene Adressaten, darunter den Kanzler. Über die Zustände in Freiburg und
die Besprechungen, die er und vermutlich Vauban dort führten, geben diese
Briefe keinen Aufschluß. Es erscheint jedoch wahrscheinlich, daß die Entscheidungen
über die Befestigungen Freiburgs bei diesem Besuch, vorbehaltlich
der Zustimmung des Königs, getroffen oder wenigstens vorbereitet worden
sind.

In der zweiten Augnsthälfte 1680 läßt Louvois durch den Gouverneur
dem Magistrat seinen Besuch der Stadt für den 2. September ankündigen. Der
Magistrat beauftragt das Quartieramt, Quartiere vorzubereiten, er beschließt
auf Vortrag des „Statthalters" Fattet, daß für Louvois und seine Begleiter
fünfzehn Pferde am Kaufhaus bereitgehalten werden sollen. Ein Memorial,
das Beschwerdepunkte enthält, soll bereitgehalten und dem Intendanten zur
„Sekundierung" zugestellt werden. Eine „Beneventierung" durch Einladung
zum Essen wird vorgesehen und erfolgt am 3. September 1680. Das „Memorial"
wird dem Intendanten zugestellt und von ihm für gut befunden. Intendant
und Gouverneur sollen den Staatssekretär des Kriegs „umständlich" für die
morgige Magistratssitzung, an der Louvois teilnehmen soll, informieren. Bei
dieser Sitzung verweigert Louvois zweimal die Annahme des Memorials, das
zweite Mal „recusiert" er mit Zukehrung der Hand. Schließlich wird die
Denkschrift doch angenommen, „jedoch ohne Vertröstung".

Bei dieser vom Magistrat übergebenen Denkschrift dürfte es sich gehandelt
haben um das „Memorial der ruinierten Kirchen, was der König für solche
bezahlen läßt, und durch wen selbige zuvor versehen worden".

1 A 1 621 S. 155, 156.

2 Ebenda S. 200.

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