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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0107
ihm nach der Einnahme von Freiburg eine Gratifikation von 4000 Livres,
dem General de Montclar gleichzeitig eine solche von 6000 Livres, er erhält
1682 als Lehen die Herrschaften Florimont (der Name seiner Frau), Hastatt,
Holzwiler, Wickerswiler und Bilsheim im Elsaß, 1679 heiratet er in Paris
die reiche und schöne Witwe Florimonde Brunet de Mainville, Louvois gibt
ihm drei Wochen Urlaub hierzu mit dem Auftrag, bei dieser Gelegenheit mit
den Unternehmern, die die Befestigungswerke in Freiburg und Hüningen
ausführen, über den Baubeginn zu verhandeln, der Kanzler Le Tellier und
dessen Sohn Louvois sind als Zeugen beim Abschluß des Heiratskontrakts
zugegen. An den Vorbereitungen für die Belagerung Freiburgs 1677 wirkt er
mit durch die Anlegung einer Rheinbrücke, die Bereitstellung von 100 Wagen
für den Transport des Materials und die Rekrutierung von 500 Bauern für die
Anlegung von Faschinen4. Am 7. November 1677 bestätigt er in einem
chiffrierten Brief aus Schlettstadt dem Minister, daß er die Weisung erhalten
habe, 220000 Livres für die Unterhaltung der Truppen und die Belagerung
von Freiburg auszuzahlen, er versichert, daß mit größter Ökonomie von diesen
Geldern Gebrauch gemacht werden soll5. Er sorgt dafür, daß die in Breisach
gelagerte Munition für die Belagerung von Freiburg verwendet werden
soll, und fragt in Paris an, ob ihr Ersatz erfolgen soll. Er wird sich in den
folgenden Jahren mit der Bezahlung der in Freiburg stationierten französischen
Truppen, mit der Besoldung ihrer Offiziere und mit den Ausgaben für
die Hospitäler befassen6. Crequi, sehr zufrieden mit dieser Hilfeleistung,
empfiehlt la Crange dem Minister als einen intelligenten Menschen, voller
Auswegmöglichkeiten, was sehr zum Gelingen einer Sache beiträgt. Sein
früherer Chef in Flandern, le Peletier de Souzy, wird als Direktor der Forti-
fikationen ihm später schreiben: „Ich kenne Ihre Geschicklichkeit, Sie werden
sich für die Angelegenheiten der Fortifikationen ebenso nützlich einsetzen
wie für alle anderen Angelegenheiten ihrer Intendanz7."

Seit 1692 begleiten dunkle Schatten seine Tätigkeit, die dann 1698 durch
seine abrupte Entlassung ihr Ende nimmt. Klagen über die Vernachlässigung
seiner Aufsichtspflichten gegenüber Bürgermeistern, die in ihrer Rechnungslegung
säumig sind, und untreuen Magazinverwaltern dringen nach Paris.
Der Kontrolleur der Finanzen beauftragt zunächst la Cranges Feind und
späteren Nachfolger, den Intendanten der Freigrafschaft de la Fonds und
später das Mitglied des Parlaments von Dijon de la Boutiere mit der Vornahme
einer Untersuchung im Elsaß. La Fonds berichtet8, das Elsaß sei
schlecht verwaltet. La Crange werde von Adel, Bürgern und dem Volk gehaßt,
es sei schwierig, daß er nützlicherweise dienen könne. Er habe den Einwohnern
des Bas Rhin, insbesondere des Breisgaus befohlen, ihr Getreide zur
Versorgung der Armee nach dem Elsaß zu verbringen und dort billig zu
verkaufen, im Winter hätte man ihnen das Getreide zu hohem Preise wiederverkauft
; durch einen solchen Handel werde man reich. Boutiere stellt Unregelmäßigkeiten
und „Malversationen" der Magazinverwalter fest. Zwar wird

4 Livet S. 426.

5 A 1 561 St. 26.

6 A 1 609 St. 106, 166, 140.

7 A 1 1413 St. 148 13. 1. 1694.

8 Boislisle, Correspondance des Controlleurs gen. Nr. 1063, 1501, 1541.

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