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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0119
vorhandene Getreide wird registriert, in Freiburg befinden sich, offenbar vor
dem Eintreffen dieser Sendung, 1776 Sack Getreide und 3280 Sack Mehl, in
Breisach 3280 Sack Getreide und 2250 Sack Mehl, beide Orte werden unter den
Plätzen des Elsaß angeführt2. Im August desselben Jahres weist der Minister
durch den Intendanten den Gouverneur von Freiburg an, zwecks Lieferung
von Hafer Exekutionen vorzunehmen, über Weigerungen soll berichtet werden
, damit der Minister den Befehl des Königs einholt, um Abhilfe zu schaffen3
. Die im Januar 1691 vom Gouverneur vorgeschlagene Einfuhr von Hafer
aus dem Elsaß wird vom Intendanten nicht befürwortet und vom König
abgelehnt4. Der Wunsch der Bäcker von Freiburg, monatlich 200 Sack Getreide
einzuführen, um Weißbrot für die Garnison zu backen, muß in Paris genehmigt
werden5. Als der im Dienst des Kaisers stehende Graf von Holstein im
Juli 1691 3000 Wagen Heu und 9000 Sack Hafer vom Breisgau anfordert,
werden die Bauern der Umgebung von Freiburg erneut veranlaßt, ihre Vorräte
in der Stadt einzulagern6. Der Intendant setzt sich dafür ein, daß man
den Bewohnern des Breisgaus gestattet, ihr in Freiburg und Breisach eingelagertes
Getreide wieder „ohne Passeport" herauszuholen, um den guten
Glauben für ein anderes Jahr zu begründen und um zu vermeiden, daß das
Land vollständig ruiniert wird7. Die Bauern scheinen der Aufforderung, ihr
Getreide in Freiburg einzulagern, weitgehend nachgekommen zu sein, im
September 1692 verzeichnet eine Aufstellung des nach Freiburg geflüchteten
Getreides einen Vorrat von 6516 Sack Weizen, 12156 Sack Roggen, 20 235 Sack
Gerste und 2214 Sack Hafer, insgesamt 41121 Sack8.

Wenn die Sorge des Intendanten auch in erster Linie der Garnison gilt,
so billigt doch der König im September 1690 den Verkauf von Getreide durch
den Armeelieferanten an die Bürger von Freiburg9, dieses Getreide müsse
jedoch ersetzt werden. Der Minister weist kurze Zeit später den Gouverneur
von Freiburg du Fay an, den Einwohnern des Breisgaus zu gestatten, ihr in
der Stadt eingelagertes Getreide herauszuholen10, er wird veranlassen, daß
ein Convoy mit 2000 Sack Getreide nach Freiburg geht, um unter die Bürger
verteilt zu werden.

Anfang 1692 wird der Intendant allerdings bei einem Inspektionsbesuch
in Freiburg feststellen, daß 20000 Sack Getreide verdorben sind, weil man
vergessen hatte, sie zu verkaufen11.

Das zum Backen des Kommißbrotes benötigte Getreide für die Garnison
wird durch den Armeelieferanten de Pille in Straßburg geliefert12. Da das für
den Unterhalt der Garnison bestimmte Geld ausbleibt, übernehmen der
Unternehmer Castillon und Viard vertraglich die Lieferung des Brotes. Aber
im Februar 1694 sieht sich der Kommandant Clairac genötigt, beim Magistrat
von Freiburg für den Unterhalt der Truppen 200 Sack Getreide und 200 Sack
Roggen zu leihen, um Kommißbrot zu backen13.

2 A 1 1000 St. 140.

3 A 1 1000 St. 195.

4 A 1 1067 St. 36, 54.

5 A 1 1068 St. 78.

6 A 1 1091 St. 71.

7 A 1 1000 St. 288.

8 A 1 1160 St. 262.

9 A 1 1000 St. 305.

10 A 1 1000 St. 321.

11 A 1 1160 St. 20.

12 A 1 1067 St. 98.

13 A 1 1264 St. 69.

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