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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0147
Boden liegenden Schneeburg bei Ebringen übertragen worden sein und hätte
dann nur zufälligen Namensbezug auf die Snewlin. Von der Schutzfunktion
der Wilden Schneeburg für den Silberweg zum Diesselmut und nach Todtnau
haben wir bereits oben gesprochen. Die Bedeutung dieser Verbindung mußte
seit dem außerordentlichen Aufschwung des engstens mit Freiburg verbundenen
Bergbauzentrums Todtnau in den 1280er Jahren stark wachsen; doch
könnte man der verwandtschaftlichen Verbindungen zu den vier Snewelin
von 1311/1317 wegen evtl. den bereits genannten Konrad Snewlin Junior als
den Erbauer ansehen, was dann noch in den 1260er Jahren geschehen sein
müßte. Durch Heirat mit der Erbtochter des einen Johann Snewlin von 1311
trat nach dessen Tod um 1312 der Freiburger Konrad Kolmann in engere Verbindung
zu dem oberriedischen Güterkomplex bzw. zur Burg. Doch wird die
Brücke zu den Brüdern Heinrich und Wilhelm Kolmann weder verwandtschaftlich
noch rechtlich klar. Durch Kauf brachten die letzteren um 1312 vermutlich
einen oder mehrere Teile der Burg an sich. Diese Veränderungen
gaben den Freibnrger Bürgern den Anlaß, die Kolmann zu befehden, was
mit der Zerstörung der Burg und der Verwüstung des zugehörigen Waldstückes
endete und in einem Nachspiel Freiburg den Besitz von Burgstall samt
Zubehör einbrachte (1315)18. Daß sich bei dieser Fehde auch der Stadtherr und
Inhaber des Bergregals, Graf Konrad von Freiburg, mit seinem Sohne Friedrich
auf Seiten der Stadt beteiligte, deutet darauf hin, welch neuralgischer
Punkt der Burgstall bei der zu jener Zeit für Bürgerschaft und Stadtherr so
wichtig gewordenen Verbindung zu den Silberquellen am Schauinsland und
vor allem bei Todtnau geworden war.

Fassen wir zusammen: Der Bergbau auf der Oberrieder (Hofsgrunder)
Seite des Schauinslands begann um einiges später als am Brizzenberg-Stohren.
Der Zeitpunkt läßt sich nur ungefähr abschätzen. Die Fortsetzung der bekannten
Erzgänge auf der Stohrenseite über den Kamm hinweg ins Hofsgrunder
Tal, die Klärung der Regalverhältnisse 1234 sowie die entstehende Verbindung
zwischen Oberried und dem Silberbergbaurevier um Todtnau wirkten zusammen
, unweit der älteren Siedlung Wildenau (Willnau) die Bergmannssiedlung
Diesselmut entstehen zu lassen, deren Existenz von der Wegführung Todtnau-
Freiburg bereits berücksichtigt wurde. „Diesselmuot" galt nicht als gewöhnliche
Ausbausiedlung Oberrieds, sondern als unsichere Bergmannssiedlung.
Sie sollte nach dem evtl. Wegzug ihrer Bewohner wieder an die Lehensbauern
Oberrieds zurückfallen. Offenbar bestand vor 1300 auch nur eine größere
Grube im genannten Bereich, vermutlich die spätere Grube „ze dem Diesselmuot
". Das zugehörige Schmelzwerk (Würkhof, Silberhof) ist tiefer im Tal
zu vermuten, evtl. im Bereich der „rüti" von 1289, während die Waldnutzungsgemeinschaft
von 1293 offenbar sehr eng mit Schmelzwerk und auch Bergwerk
verbunden war. Die Wilde Schneeburg kann man als Schutzburg des Bergwerksbezirks
und Silberwegs nach dem Diesselmuot und Todtnau betrachten,
die, zunächst wohl im Besitz der Snewelin als lokaler Vögte Sankt Gallens und
der Wilhelmiten in Oberried, nach ihrem Verkauf an die Kolmann von der
besorgten Freiburger Bürgerschaft Unter Mitwirkung des Regaloberherrn, des
Grafen von Freiburg, zerstört wurde.

18 Vgl. Anmerkung 1, Bd. III, u. a, S. 263/4.

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