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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0166
inslands stark erschwert, da im Unterschied zum Todtnauer Revier Beraine
der Grundherren, des Klosters Sankt Trudpert und des Kloster Oberried,
fehlen, und gerade die Grundherren hatten ja in den tiefer gelegenen Talbereichen
das Recht, Wasserzins für die Benutzung der Aufbereitungsstätten
zu erheben. Im engeren Umkreis von Sankt Trudpert, dem Unter- und Obermünstertal
, lassen sich aber urkundlich im 14. Jahrhundert sechs Schmelzwerke
ausmachen. Es handelt sich um „zwene Würke hove, die da ligent ze
Münster under der herren (Würk)hof zem Karren", welche bis 1352 Henni
Crütz aus der von der Grube „zer Segen" bekannten Familie gehörten, dann
auf den Freiburger Bürger Johann Blum übergingen. Etwas unterhalb dieser
drei Schmelzen lag eine vierte, auf deren einer Hälfte ein Zins stand, der aus
den Händen des „Crütz" 1356 an den Freiburger Johan Cylie gelangte: „Aber
in dem tal ze Münster ein halp Würke hof zu den nuwen husern, was
Kümannes." Zwei weitere Schmelzhöfe im Bereich des Schindlers, „des Richarts
hof" und „des Würkers hof", gelangten aus der Hand des Sohnes des 1372 auf
dem Diesselmuottreffen beteiligten Gewerken und Freiburger Bürgers Frit-
schi Schröter an Sankt Trudpert66, das bis 1400 auch in den Besitz der zuvor
genannten Schmelzen gekommen war. Die beiden letzten Schmelzen gehörten
lagemäßig dem Revier „Schindler" im Untermünstertal am Fuße des Belchens
zu; auch der „herren hof zem Karren" weist deutlich auf die Grube „zem
Karren67", die nach Ausweis des noch erhaltenen Flurnamens „Karrenwasen"
unweit des Schindlers gelegen war. Man darf deshalb mit weiteren Würkhöfen
(Schmelzen) im eigentlichen Britznachtal rechnen. Die 1452 bei der Grube „zer
Segen" genannten Schmelzplätze reichen sehr wahrscheinlich ins 14. Jahrhundert
zurück. So fragmentarisch das Bild im Münstertal in dieser Hinsicht
auch bleibt, so vermittelt es gleichwohl eine ungefähre Vorstellung vom Umfang
der Bergbautätigkeit, vor allem im 14. Jahrhundert, die sich auch neben
dem Hauptrevier von Todtnau sehen lassen konnte. Die in den Urbaren Sankt
Blasiens 1352 und 1374 genau erhaltenen Aufstellungen der Todtnauer Pochen
und Schmelzen lassen erkennen, daß sich zahlenmäßig beide Typen die Waage
hielten; man kann das dann auch für das Münstertal und im besonderen das
Britznachtal folgern (Todtnau besaß auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung,
wie oben bemerkt, 24 Schmelzen [1352], deren Zahl bald auf acht gesunken
war [1374]).

Auch für die Oberrieder Seite kommen mehrere Pochen und Schmelzen
in Frage. Der Name „Hofsgrund" wurde schon oben mit einem „Silberhof" zu
erklären versucht. Die Urkunde von 1293 ließ auf Schmelzwerke im unteren
Tal beim Steinwasen schließen.

Auch talaufwärts könnten im 14. Jahrhundert bei dem gewaltigen Aufschwung
der „zem-grinde"-Gruppe Schmelzen und Pochen bestanden haben.
Dagegen scheint der um 1300 genannte Würkhof Abrechts von Falkenstein08
den kleineren Gruben bei Weilersbach und im Geroldstal zugeordnet gewesen
zu sein.

66 ZGO 30, S. 350 (1352), 353 (1356), 378/9 (1384, X. 27).

67 Vgl. Anm. 44, dort werden die Münstertäler Gruben genannt, das Britzenberg-Stohrengebiet
ausgenommen. Dabei erscheint die Grube „zem Karren".

63 ZGO, NF. 2, S. 344 (mitgeteilt von Poinsignon).

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