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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0171
1452 Werlin Freidigman Hauptgewerke „zer Segen";

(Schmelz? JMeister Jos Bombgartner selig, vormals seßhaft im damaligen

Gewerkenhaus auf der Halde am Bergwerk „zer Segen",
vor 1473 Hans Egenolff, seßhaft auf dem Diesselmuothof.
1473 Erhart Glögner, dessen Nachfolger als Pächter daselbst.

1496 Hanß Wyler, Jokob von Küchen und Ludwig Swartz, alle von Basel, vermutlich
Gewerken in der Britzina (= Zer Segen), Caspar Brand, deren Verweser bzw.
Rechnungsführer.

1511 Dr. Johann Angelus von Bisutio, Professor zu Freiburg, und Benedikt Costan
zer, Bürger zu Freiburg, Verweser der „uslendigen" Gewerken „zer Segen".

Deutlich wird die enge Verbindung der Gewerken zu Freiburg erkennbar,
und der Freiburger Anteil lag wohl vor 1400 noch beträchtlich höher, während
nach 1436 die „uslendigen" Gewerken stärker ins Gewicht fielen. Auch zu den
Nachbarrevieren bestanden Querverbindungen, vor allem nach Todtnau (Dies-
selmuot, Götterschin, Crütz, Ratgeb, Koch und Küneggin). Kürenberg tritt im
Bereich von Schönau/Schönenberg auf. Der Bergmannsberuf war ja bereits
so spezialisiert, daß es ganz bestimmte Familien gab, die sich ihm widmeten.
Ähnliches traf auch für die Gewerkenkreise zu.

Einige der oben genannten Personen verlohnen noch einen Exkurs. Über
Voget Küneggin wurde das bei der Besprechung der „zem-grinde"-Grube
schon getan. Der Familienname „Götterschin" mag schon wegen seiner Bedeutung
„göttergleicher Glanz83" bergwerksbezogen sein. Er tritt im 14. und
15. Jahrhundert nur in Bergbaurevieren auf. In dem vor 1340 geschriebenen
Sulzburger Güterverzeichnis heifit es: „Des Gotterschinen aker84". Zu Aftersteg
in der Vogtei Todtnau erwähnt das Urbar von 1352 „der Gotterschinen
hus", der Berain von 1374 „der Gotterschinen guter", worunter ein Haus und
nicht näher bezeichnete Liegenschaften fielen. Der in den 1470er bis 1490er
Jahren in Todtnau bezeugte Hans Götterschi(n) hat als Gewerke auch im
fernen Plancher (s. o.) einer Teilgerechtigkeit den Namen gegeben: „Götter-
scher berg." Um 1500 verschwindet das Geschlecht in Todtnau. Bereits 1530
wird der Name auf dem Todtnauer Berg nicht mehr recht verstanden. In einem
Güterverzeichnis Sankt Blasiens heifit eine Wiese nämlich „Godtscherin"- bzw.
„Goscherin"-Matt, an Stelle des ursprünglichen Götterschin oder Gotter-
scherin85. Über den Diesselmuotgewerken Heinzman Götterschin, Bürger zu
Freiburg, hatten wir ja bereits früher gehandelt.

Die „Schroter" sind eine Familie der Bergstadt Münster. Schon 1315 heifit
der dortige Vogt „Wernher der Schroter". Seit 1372 wird der Diesselmuot-
gewerke Fritschi Schroter häufig erwähnt. Er besitzt das Freiburger Bürgerrecht
. Seine Ehefrau ist Anna Bestwirtin aus einer alten Schönau-Todtnauer
Gewerkendynastie. Schroter war auch an anderen Münstertäler Gruben
beteiligt. Denn nach seinem Ableben (vor dem 27. August 1383)86 gab der in
Schulden geratene Sohn und Erbe Claus der Schroter (ebenfalls Bürger zu
Freiburg) dem Kloster Sankt Trudpert zu einer Jahrzeit u. a. die oben erwähnten
Schmelzhöfe im Bereich der Grube zum Schindler.

83 Eine Mehrzahl „goeter" kommt im Mhd. schon neben „gote" vor.

84 CLA Karlsruhe 21, 410, N. 101 (dort zu spät eingeordnet: 14./15. Jahrhundert).

85 Vgl. Anm. 24.

86 ZGO 30, S. 378/9.

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