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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0186
im Norden und Westen wurden dem Erdboden gleichgemacht. Von der im
Süden gelegenen Schneckenvorstadt blieb nur der nördliche Teil erhalten. Mit
zahlreichen anderen Klöstern und Kirchen fielen auch die beiden Dominikanerinnenklöster
„MariaVerkündigung" im Dorf Adelhausen (das „Altkloster")
und „S. Katharina" in der Wiehre den Festungsbaumafinahmen zum Opfer4.
Wie schwer es den obdachlos gewordenen Konventen wurde, sich in der engen
Freiburger Altstadt wieder eine Heimstatt zu schaffen, geht aus einem zeitgenössischen
Bericht5 hervor: „da dann die Closterfrauen gezwungen waren,
in die statt zu fliehen undt in weltl: häusern zu wohnen, daß wehrte 17. gantze
Jahr. Alfi nun nach Etl: Jahren die Kriegs Zeiten Vergangen, Erachteten die
Closterfrauen ihre Clester wieder auf zu bauen, fanden aber ser grossen
wiederstandt Von denen Herren der stadt. Endtl: wolten sie doch zuelassen.
daß Ein Closter in der schneggen Vorstatt Vor beide Clester /: wan sie sich
wolten Vereinigen :/ gebauet werde, ist also der dennenbacher hoff6 gekaufft
wordten umb 4000 fl." Der Not gehorchend, schlössen sich die beiden Frauenklöster
Adelhausen und S. Katharina zu einer Gemeinschaft zusammen. Sie
begannen 1687 mit der Errichtung ihres neuen Klostergebäudes in der Schnek-
kenvorstadt. Doch „es währete über 6. Jahr biß solches zu bewohnen wäre
mit Etl: Zimmer undt Cellen zu grösten noth". Am 12. Oktober 16947 zogen
die Dominikanerinnen endlich in ihr „Neukloster8" ein.

Der Hochaltar und seine Meister

Weil der Klosterbau die Geldmittel aufgezehrt hatte, konnten die Gottesdienste
während der ersten Jahre nur an behelfsmäßigen Altären zelebriert
werden. Wie sehr gespart werden mußte, zeigt uns die Nachricht, daß erst im
Jahre 1700 „die Neye Canzl", ein bescheidenes Ausstattungsstück, für die
Kirche angeschafft wurde. Über die Entstehung des Hochaltars berichtet dieselbe
Quelle in einer ausführlichen Notiz: „Mit der Zeit wurde auch ein hocher
Altar gemacht. Und wurde Jm December 1702 defientwegen dem Mayster
schreiner schall bezalt fir Sein Arbeith hundert Und Vinfzig gülden. Und dem
Bilthauer Norberth N: samb Seinen Zwey Söhnen fir Ihre Arbeith geben 180 f.
sage hundert Und achtzig gülden. Und auch noch fir drinkhgeld geben 4 f:
i 2 bazen, welche alle drey yber ein ganzes Jahr lang in defi Closters Kost, an
disem Altar Jm gesindts haufi gearbeithet. Alfi Sie nun den Altar in der Kirchen
aufgestelt, da ist aufi Unergrindtlichen Urtheyl Gottes der Bilthauer Mai-
ster Norberth Von dem gerist herundter gefallen, also gefehrlich daß er mit
allen H. Sacramenten wohl Versöchen in ethlichen Degen herrnach gestorben.
Gott Verleihe Ihme Und allen Christgläubigen Seelen die Ewige Ruhe9".

4 Leo Alexander Ricker, wie Anm. 3, S. 71 f.

5 Stadtarchiv Freiburg,. H 106, Notizen über das Kloster Adelhausen, l.Teil, S. 73.

6 Werner Noack, Das kirchliche Freiburg in der Vergangenheit. Schau ins Land 77/1959, S. 29
Höfe des Zisterzienserklosters Tennenbach, Nr. 34/2.

7 Felizian Engler, wie Anifi. 3, S.260.

8 Werner Noack, wie Anm. 6, S. 27.

9 Stadtarchiv Freiburg, H 109, Chronik des Klosters Adelhausen, Bl. 61 a.

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