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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0197
Priorin) halten einem Dominikanermönch ein „Vorbild", nämlich den heiligen
Dominikus, entgegen, also wiederum eine Darstellung, die aus der Geschichte
des Neuklosters erklärt werden muß. Das Oberbild zeigt den hl. Petrus von
Verona, einen Märtyrer des Predigerordens. Für unseren Zusammenhang
beansprucht jedoch auch der Maler selbst Interesse. Franz Bernhard Alten-
burger, im Breisgau kein Unbekannter, malte 1733 die Stiftskirche in Waldkirch
(Breisgau) aus51 und lieferte für die Pfarrkirche in Ebnet ein Hochaltarblatt52
. Über die Dauer seines Aufenthaltes in Freiburg läßt sich nichts
Bestimmtes sagen. Als frühestes Datum kann ich den 5. April 1728 nachweisen.
Daß er während der Freiburger Zeit mit dem Bildhauer Andreas Hochsing
und dem Faßmaler Georg Pfunner freundschaftliche Kontakte pflegte, hatte
gute Gründe und verdient notiert zu werden. Am 3. Dezember 1736 segnete
er das Zeitliche und wurde bei den Dominikanern begraben53. Die Freiburger
Stadtkanzlei legte danach am 18. Dezember 1736 ein aufschlußreiches „Inven-
tarium Über Weylandt H Frantz bernhardt altenburger deß Kunstreichen
Mahlers Von Schwatz auß Tyrol sei:" Verlassenschaft an54. Darin wollen
besonders die Einträge über „Schulden ins Vermögen" beachtet werden, weil
dadurch Auftraggeber und Schuldner des Verstorbenen erfaßt werden können.
In solcher Position erscheinen „Ebringen, Hr Zeüglieuten. Von haintz (vgl. St.-
Ursula-Kloster und Universität), Herr Cammerer Zue Rothweil, Stift Wald-
kürch, Pfaffenweiler und der Herr Pfarrherr von wittnauw". Auf die guten
Vermögensverhältnisse Altenburgers weist der Eintrag hin, daß er „auf seinem
guoth Zue Schwatz noch 1000 fl rh." als Guthaben stehen habe. 1737 kümmerte
sich ein Josef Kircherr von Schwatz aus Tyrol um die Verlassenschaft
des Künstlers, und die Freiburger Klöster St. Clara sowie „Cathar: undt Adel-
haußen" erbitten „rat. deß hier verstorbenen Mahlers Bernhardt Altenburger
seel: über die inbehaltenen Mensions geltter ein gdgs Attestatum55". Leider ist
es nicht möglich, mehr über die Herkunft Altenburgers ausfindig zu machen,
weil im Jahre 1809 beim Brand und bei der Plünderung von Schwaz die Taufbücher
vor 1721 mit dem größten Teil des Pfarr- und des Stadtarchivs zugrundegegangen
sind56. Nachrichten über Lehrzeit und eine künstlerische
Tätigkeit in seiner Heimat scheinen ebenfalls nicht erhalten geblieben zu sein.
Herr Direktor Dr. Erich Egg vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in
Innsbruck schrieb mir dazu: „Von Franz Bernhard Altenburger sind in Tirol
keinerlei Arbeiten erhalten. Wohl aber ist die Familie in Schwaz nachweisbar,
z. B. durch einen Silberarbeiter Bernhard Altenburger in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts." Wie dem auch sei, die Feststellung, daß die Priorin
Maria Caecilia Tschortschin ihren Schwazer Landsmann Altenburger als

51 Hermann Ginter, Südwestdeutsche Kirchenmalerei des Barock. Augsburg 1930, S. 16 f. mit Anm.
41: Deckenmalereien und vier Altarbilder.

52 Karl Josef Rößler, Das Schloß zu Ebnet Schau ins-Land 61/1934, S. 97.

53 Dompfarramt Freiburg, Totenbuch 1720 1779, S. 281.

54 Stadtarchiv Freiburg, Akten Erbschaften, Paket 2 Alber Alveri. Aus dem Inventarium geht
hervor, daß Altenburger auch mit „Xaveri Hauser dem Bildschnitzler" Beziehungen hatte und
dem Freiburger Bildhauer noch 5 fl 3 b schuldete. Auf die Beziehungen zu Bildhauer Johann
Christian Wenzinger habe ich bereits in Schau-ins-Land 83/1965, S. 150, hingewiesen.

55 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokoll 144, S. 110, 120, 658.

56 Emil von Ottenthai und Oswald Redlich, Archivberichte aus Tirol, III. Bd., Wien 1903, S. 122:
Schwaz Freundlicher Hinweis von Herrn Paul Priesner.

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