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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0198
Künstler verpflichtet hat, muß für die Beurteilung der Zusammenhänge um
die Vollendung der Adelhauser Kirchenausstattung nach 1730 sehr beachtet
werden.

Bevor ich den am Seitenaltarbau beteiligten Bildhauer einkreisen kann,
bin ich gezwungen, noch über die Beziehungen zweier anderer Meister zu
Maria Caecilia Tschortschin zu sprechen. „Anno 1734. Seindt die h: bilten an
der Canzl auch gefast worden, durch herrn Johan Jörg Pfuner, auf daß hoche
fest der H: Weinachten, bezalt durch die Muetter Supriorin Maria Cecilia
Tschortschin mit 15 f. reinisch57. Diesen Chronikeintrag möchte ich hier nicht
genauer untersuchen, sondern lediglich im Interesse meines Themas einige
Angaben über den Faßmaler Johann Georg Pfunner machen. Am 7. April 1736
verheiratete er sich „H. J: Joannes Georgius pfunner, Sculptor ex tyroli de
Schwaz" genannt in Freiburg mit einer Maria Ursula Eislerin. Als Trauzeuge
fungierte „Franciscus Josephus pfunner incola friburgensis58". Der Verehelichung
folgten am 6. und 9. Juli 1736 Anträge an die Stadt Freiburg nach,
mit denen „H. görg Pfunner bildthawer und Faßmahler umb gdge Conferie-
rung des Zunftrechts prod: uthg: geh. Supplicieren sambt beylagen der lehr-
briefen, und thauf Scheins, in gdn gd zu erkennen" bat59. Bereits am 20. Januar
1739 verzeichnen die Archivalien den Tod Johann Georg Pfunners60, der sich
wechselweise Bildhauer oder Maler genannt hatte. Bei ihm ist ebenfalls hervorzuheben
, daß seine Tätigkeit in der Adelhauser Klosterkirche mit seiner
Herkunft aus Schwaz zusammenhing. Auf die Verbindung zum Meister der
Seitenaltarbilder weist uns die Notiz im Erbschaftsinventarium Franz Bernhard
Altenburgers (18. Dezember 1736) hin, Hans Georg pfuner dem faßmahler
seien „Iber gegebene färben, Und gold Blättlin" noch 36 fl und an einer
anderen Forderung 87 fl 13 b 5 d zu zahlen.

Die Rückseite des Orgelgehäuses auf der Nonnenempore ziert ein kleines
Gemälde der heiligen Caecilia. Einem Bericht des Freiburger Hochbauamtes
vom 21. Mai 1730 entnehme ich, daß bei der Untersuchung des Bildes die Signatur
„Sepp Pfunner 1749" aufgefallen sei61. Obwohl mir das Restauratorenatelier
des Augustinermuseums die Angaben nicht bestätigen konnte, darf die
anscheinend vorhanden gewesene Signatur nicht einfach übergangen werden.
Unter der Freiburger Pfunner-Sippe gab es freilich 1749 keinen „Sepp" mehr.
Der am 12. März 1705 in Freiburg als Sohn des aus Schwaz nach Freiburg
beorderten Sprengmeisters und Artilleriekorporals Franz Pfunner62 geborene
Faßmaler (Franz) Joseph Pfunner63 verstarb am 18. April 1739 im Alter von
34 Jahren64, scheidet also aus den Überlegungen aus. Er war der bei Johann
Georg Pfunner genannte Trauzeuge gewesen. Dafür arbeiteten im Jahre 1749

57 Wie Anm. 44, Bl. 63 b.

58 Dompfarramt Freiburg, Ehebuch 1733 1785, S. 43.

59 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokoll 142, S. 419, 443 f.

60 Dompfarramt Freiburg, Totenbuch 1720 1779, S. 306. — Stadtarchiv, H 97, Necrolog, fol. 118 b.

61 Wie Anm. 13, S. 19.

62 Joseph Ludolph Wohleb, Der vorderösterreichische Breisgau und seine Wehranlagen zu Beginn
des Krieges von 1701/14. Schau ins Land 67/1941, S. 136. Franz Pfunner starb am 19. Mai 1738
in Freiburg (Dompfarramt, Totenbuch 1720 1779, S. 301),

63 Dompfarramt Freiburg, Taufbuch 1692—1715, S. 460.

64 Dompfarramt Freiburg, Totenbuch 1720—1779, S. 309.

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