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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0064
flußreiche Schlettstadter Familie81. Wie der gleichnamige Vater arbeitete
Hans Caspar Bittel jr. als Maler. Unter dessen Brüdern sind Hans Melchior
(1682 Bürgermeister Schlettstadts), der Maler Franz Ignaz und der Goldschmied
Hans Balthasar hervorzuheben. Den zuletzt genannten Künstler aus
der Familie Bittel verband nebenbei bemerkt eine vierjährige Lehrzeit
, die er von 1670 an bei Goldschmied Johann Zeller in Freiburg verbrachte82
, mit dem Breisgau83. Daß sich Franz Hauser der Gunst maßgebender
Familien Schlettstadts erfreute, beweisen auch die Taufpatinnen seiner
beiden ersten Kinder. „H: Burgerm: Joan. Georg Schöpf" amtierte bis zu
seinem Tod am 10. April 1681.

Mit dem Tod der Mutter Magdalena Hoffmännin und der Erbschaftsregelung
des Jahres 1674 hängen zwei Einträge in Kirchzartener Talvogtei-Akten
zusammen, die zwar fortbestehende persönliche Verbindungen, aber auch die
wirtschaftliche Loslösung des Bildhauers von der Heimat zu erkennen geben.
In der „Thaal Rechnung 1673/74" steht unter „Einnahm an Abzug Von Erb-
güetteren 1673 Und 1674": „Frantz Haußer Von Schlettstadt Von 50 fl 1 pf
11 ß 3 d84." Außerdem kaufte Nagelschmied Ignatius Hauser von „Franz Hauser
Undt deßen Geschwistrige zwo Juchert Matten bey dem Brunsteg gelegen"
für 170 fl auf85.

Welche Arbeiten Franz Hauser während seines ersten Schlettstadter Aufenthaltes
ausführte, ist nicht einwandfrei festzustellen. Die Quellen geben
nur indirekte Angaben her. So dürfen wir getrost bei einer Nachricht, wie sie
uns etwa im Jahrbuch der Jesuiten zu Schlettstadt während des Jahres 1674
begegnet, an Franz Hauser denken, weil er in jener Zeit allein als zugelassener
Bildhauer in der Stadt saß: „Annus 1674 Sacra templi supellex
hic Selestadii aucta est eleganti statua B. V. e ligno facta, quam circum circa
mysteria 15 et 2 angeli mire exornant86", das heißt, daß die Ausstattung jener
Kirche mit einer geschmackvoll aus Holz gefertigten Marienstatue (um welche
die fünfzehn Geheimnisse des Rosenkranzes und zwei Engel bewundernswert
angeordnet waren) vermehrt worden sei.

Überraschend erscheint Franz Hausers Name 1676 wieder in Archivalien
des Breisgaus. Am 13. Februar jenes Jahres wurde ihm in Kirchzarten das
Kind Franz Richard getauft. Der Pfarrer hielt fest: „Parentes — Franciscus
Hauser bildhauwer pro tempore in Kirchzarten, Barbara Schwaiberin von
Schletstatt aus dem Elsaß / Patrini — Joannes Bluom von schletstatt im elsaß,
Dorothea Günterin von schletstatt87." Was war geschehen? Hatte Johann
Conrad Winterhaider seinen Stiefsohn nach Kirchzarten zurückgeholt (Werkstattzusammenarbeit
? Erkrankung des Stiefvaters?) oder waren die Geschäfte
Franz Hausers in Schlettstadt zu schlecht gegangen? Wie dem auch sei, es

81 Joseph Geny, Die Jahrbücher der Jesuiten zu Schlettstadt und Rufach, 1615 1765, I. Band
Annuae litterae 1615 1713, Straßburg, 1895, S. 412.

82 Wie Anm. 50, S. 68.

83 Goldschmied Hans Balthasar Bittel: Geboren am 28. März 1655 in Schlettstadt; Verheiratung am
26. August 1686 in Schlettstadt; Einzünftung am 28. Dezember 1686; gestorben am 15. März 1700
in Schlettstadt.

84 Wie Anm. 28, Heft 1674.

85 Wie Anm. 56, Blatt 8.

86 Wie Anm. 81, S. 161.

87 Priesner, Pfarrarchiv Kirchzarten, Taufbuch, 1664 1699, S. 119.

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