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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0144
Diese Brückenform, bei der nach dem Vorbild der steinernen Brücken das
ganze Tragwerk unter der Fahrbahn liegt, ist natürlich für den ungehinderten
Hochwasserabfluß genausowenig geeignet wie entsprechende Konstruktionen
in Holz. Da andererseits die Höhenlage der Brückenfahrbahn meist
nicht beliebig nach oben verändert werden kann, sann man bald darüber nach,
eine Konstruktion zu finden, die möglichst umfassend, wenn nicht gar vollkommen
oberhalb der eigentlichen Fahrbahn liegt.

Solange Schmiedeeisen noch nicht in ausreichender Menge und zu erträglichen
Preisen zur Verfügung stand das war erst nach Entdeckung des
Puddle-Verfahrens durch H. Cort im Jahre 1784 der Fall — schieden also Konstruktionen
wie Hängebrücken oder andere derartig weitgehend auf Zug
beanspruchte Konstruktionen aus. Soweit man also mehr oder weniger auf
Gußeisen allein angewiesen war, boten sich also nur Tragsysteme an, bei denen
bevorzugt Druckkräfte auftreten. Man war also weitgehend an das auf Druck
beanspruchte Bogentragwerk gebunden.

Man vergleiche hierzu die Hecklinger Brücke auf Abb. 6. Man sieht, daß
vom oberen Bogen an sechs Stellen Hängestangen nach unten gehen, an deren
unteren Enden die Querträger zur Aufnahme der Fahrbahn liegen. Die Hänger
sind die einzigen Elemente, die auf Zug beansprucht sind; sie sind daher
auch aus Schmiedeeisen. An jedem Aufhängepunkt gibt es zwei Hängestangen
— je eine innen und außen die dann am oberen Bogen durch Bolzen mit
dem Haupttragwerk verbunden sind (Abb. 9). In Hecklingen waren die an
den Hängern aufliegenden Querträger aus Gußeisen. Das war sicherlich der
schwächste Punkt dieser Brücke. Denn diese Querträger werden durch die
Belastung auf Biegung beansprucht, wobei im Querträger oben Druck und
unten Zug entsteht. Wie wir gesehen haben, ist dafür Gußeisen aber nicht
gut geeignet. Das gilt natürlich in ganz besonderem Maße für die besonderen
Belastungen durch den Eisenbahnbetrieb.

Abb. 9 Querschnitt durch die Elz-Brücke bei Sexau. Ähnlich waren die
Verhältnisse an der Eisenbahnbrücke über die Elz bei Hecklingen

Aus: Müller „Der Brückenbau in seinem ganzen Umfange",

Tafel 84, Abb. 790

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