Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
90.1972
Seite: 40
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weithin verschlossen gewesen sein, da man bei standesherrlichen und sonstigen
Archiven um jene Zeit noch recht sparsam mit der Benützererlaubnis umging12.
Dagegen wissen wir aus Hansjakobs biographischen Mitteilungen, daß er ein
reger Benutzer der damals übrigens noch im gleichen Gebäude wie das Archiv
untergebrachten F. F. Hofbibliothek war. Dort waltete 1864/65 der von
Roth v. Schreckenstein als Nachfolger Scheffels empfohlene vormalige Konservator
und Sekretär der Bibliothek des Germanischen Museums in Nürnberg
, K. A. Barack, ein ungewöhnlich tüchtiger Bibliothekar, seines Amtes;
aber in der F. F. Hofbibliothek atmete auch noch der Geist jenes Dichters, den
Hansjakob mehr als die meisten anderen der musischen Zunft schätzte: Joseph
Viktor v. Scheffel, und es braucht uns nicht zu verwundern, daß Hansjakob
gerade in diesen Räumen zahlreiche Anregungen, nicht nur für die soeben im
Gang befindlichen historischen Arbeiten, sondern auch für die kommende
Volksschriftstellerei empfing13.

Hansjakobs Archivbenützung in Donaueschingen beginnt ausweislich der
Benützerakten erst in einer späteren Epoche, als es ihm um seine Geschichten
aus Haslach und dem Kinzigtal ging. Am 15. November 1892 richtete der Pfarrer
zu St. Martin in Freiburg folgenden Brief au „verehrliche Fürstl. Fürsten-
bergische Archiv Direction":

„Wohlderselben beehrt sich der ergebenst Unterzeichnete folgende Bitte
vorzutragen: Mit einer Erzählung aus meiner Vaterstadt Haslach beschäftigt
, bedarf ich des historischen Theiles wegen Archivalien aus dem fürstlichen
Archiv, das, wie ich aus meiner dortigen Studienzeit (im Archiv)
weiß, dieselben besizt. Und zwar sollte ich haben

1. Alle Archivalien über das Dorf und die Burg Schnellingen bei Haslach
bis zum Jahre 1650.

2. Alle Archivalien über das Schloß Heidburg bei Haslach.

3. Alle Archivalien über die Stadt Haslach vom Jahre 1600 1650, auch diejenigen
, welche nichts vom 30jährigen Krieg enthalten.

4. Ferner finden sich aus der 11. Hälfte des vorigen Jahrhunderts im Archiv
Acten über einen Vorgang in Haslach wegen Auflehnung gegen eine
neue Steuer, wobei ein Ahne von mir, Joh. Hansjakob, eine Rolle spielte.
Auch diese Acten erbitte ich.

Das städtische Archiv hier, dessen Commission ich angehöre, hat feuerfeste
Räume und würde ich die betr. Archivalien dort einsehen. Indem ich die
verehrl. Direction ergebenst bitte, mir obige Archivalien in genannter Art
zukommen zu lassen und, wenn es viele Faszikel sind, sie mir parthieweise
senden zu wollen, um die Frist einhalten zu können für alle auf einmal -
zeichne ich hochachtungsvoll und ergebenst

Hansjakob Pf r."

12 Vgl. dazu G. Tumbült, Das F. F. Archiv in Donaueschingen, Archival. Zs. 3. Folge I (1915)
S. 189 ff. K. S. B a d e r , Archiv u. geschichtliche Landesforschung: Ein Jahrhundert wissenschaftl.
Arbeit im Fürstenberg Archiv zu Donaueschingen, ebd. 50/51 (1955) S. 57 ff. Archivvorstand war
in Hansjakobs Donaueschinger Zeit K. H. Roth v. Schreckenstein, nachmals Direktor des Bad.
General-Landesarchivs Karlsruhe — ganz gewiß kein Mensch nach Hansjakobs Geschmack (und
umgekehrt).

*3 E. Johne, Die F. F. Hofbibliothek in Donaueschingen, LV. Bad. Heimat, Jahresheft 1921,
S. 56 ff. über Barack zuletzt E. H u b e r in Lebensbilder aus Schwaben und Franken VIII (1962)
S. 294 ff. Zur Donaueschinger Gastrolle Scheffels sh. W. Zentner, Zwischen Pflicht und Nei
gung: Scheffel in Donaueschingen . . . 1857/59 (1946).

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