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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
90.1972
Seite: 81
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1972/0083
Georg Saum und Simon Göser
in Straßburg

Ein Beitrag zu den Biographien der beiden Breisgauer Barockmaler

Von Hermann Brommer

Unter den Künstlern, die während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
im Breisgau arbeiteten, fallen zwei Maler wegen ihrer Beziehungen zu Philipp
Jakob Steyrer, dem kunstsinnigen Abt des Benediktinerklosters St. Peter,
besonders auf: der einheimische Georg Saum und Simon Göser, mit dem der
Barock in Freiburg ausklang. Beide Meister schufen für St. Peter im Schwarzwald
hochgeschätzte Werke, über die in der Literatur allgemein berichtet
wurde. Um so erstaunlicher fand ich, daß die Lebensbeschreibungen dieser
Maler lückenhaft geblieben und vor allem deren Aufenthalte in Straßburg
noch nie näher untersucht worden sind. Welche Gründe gab es dafür? Hatte
man vielleicht so manche Quelle nicht ausgeschöpft? Wie dem auch sei, es
schien mir nicht aussichtslos zu sein, in den zuständigen Archiven nach neuen,
ergänzenden Nachrichten über Saum und Göser zu suchen. Tatsächlich vermochte
ich so viel Unbekanntes über das Leben der beiden Barockmaler festzustellen
, daß ich nicht nur deren Biographien an einigen Stellen vervollständigen
, sondern auch eine unmittelbare Verbindung beider Künstler in
Straßburg aufzeigen kann.

Georg Saum in St.Peter (1736 1764)

Um die Bedeutung des in verschiedenen Veröffentlichungen mehr beiläufig
gewürdigten Malers Georg Saum besser erkennen zu lassen, muß ich
dessen ersten Lebensabschnitt kurz darstellen und dem Bericht über die
Straßburger Zeit vorausschicken.

Am 22. April 1736 als neuntes Kind der Familie in der Pfarrkirche Kirchzarten
getauft1, entstammte (Johann) Georg Saum bäuerlichen Verhältnissen.
Der Vater, Mathias Saum2 im Kühhof zu St. Peter geboren , hatte sich
um 1715 mit Maria Wickin3 im „obersten Hof zu Eschbach, St. Petr:" verheiratet
. Von 1716 an betrieben die Eltern Georgs pachtweise die Landwirtschaft
des Oberbauernhofes, bis sie 1741 den Kreuzhof „in der Rothiba im Seelgut"
zu St. Peter ersteigerten und dorthin übersiedelten4.

Mit achtzehn Jahren widerfuhr Georg Saum das Glück, daß ihn einer der
bedeutendsten Kunstmaler Südwestdeutschlands als Lehrling in die Werkstatt
aufnahm. Ein Jahrbuch des Klosters St. Peter berichtet uns darüber: „1754.
30. Juli. Dato ist Georg Saum, hiesiger Unterthan, ein junger Knab, welcher

1 Freundliche Mitteilung von Herrn Paul Priesner, Freiburg, aus dem Taufbuch 1712 1743 der
Pfarrei Kirchzarten, S. 263.

2 Privatarchiv Paul Priesner, Freiburg: Talvogtei Kirchzarten, Familienblatt 298 — Saum, Eschbach/
St. Peter (aus Kirchenbüchern der Pfarrei Kirchzarten und Familienbuch der Pfarrei Eschbach).

3 Priesner, wie Anm. 2, Familienblatt 1529 Wiek, ßuchenbach/Eschbach.

4 Freundliche Mitteilung von Herrn Klaus Weber, St. Peter, aus seinen umfangreichen Nachfor
schungen über die Höfe der Gemeinde St. Peter. Die Nachkommen des Mathias Saum besitzen
heute noch — in der siebten Generation den Kreuzhof an der Landstraße nach St. Märgen.

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